Marc Urselli’s Ramones Redux / Marc Urselli’s Best Of Ramones Redux

| 3. Juni 2025 | 0 Comments
Marc Urselli's Ramones Redux / Marc Urselli's Best Of Ramones Redux

(c) Magnetic Eye Records

Das Magnetic-Eye-Team reitet wieder los, um echten Größten Tribut zu zollen. Seit Jahren lädt das riffgewaltige Feinschmecker-Label allerlei Prominenz ein, um berühmte Platten sowie den einen oder anderen versteckten Schatz zu covern. Nach Jethro Tull kommen nun die Ramones an die Reihe – ihr eponymes erstes Album sowie eine kleine Werkschau, auf zwei Sampler aufgeteilt. Mit Klangmagier Marc Urselli konnte man sich sogar erstmals einen prominanten Kurateur hinzuholen, der sich der Präsentation und Zusammenstellung von „Ramones Redux“ und „Best Of Ramones Redux“ annahm.

„Ramones Redux“ kümmert sich um das bahnbrechende erste Album der Band, das 1976 Punk salonfähig machte. Mit dabei sind allerlei prominente Namen, wie die von Wüstenmeister Nick Oliveri angetriebenen Mondo Generator, die mit einer feurigen, galligen Version von „Beat On The Brat“ den Reigen eröffnen. Deathchant klingen in „Judy Is A Punk“ urplötzlich wie Andrew W.K., warum auch immer, was ebenso unterhält wie das Aufeinandertreffen von Napalm Death und Sonic Youth-Legende Thurston Moore in „Now I Wanna Sniff Some Glue“. Domkraft sowie Mitglieder von Entombed transportieren „Today Your Love, Tomorrow The World“ in psychedelische Urgefilde, Rockgott Arthur Brown entdeckt sein Höllenfeuer in „I Don’t Wanna Walk Around With You“, während Ufomammut gemeinsam mit Motorpsycho-Legende Bent Sæther „Chain Saw“ mit zermürbenden, endlosen Sludge- und Post-Metal-Schleifen zerlegen.

Doch auch auf „Best Of Ramones Redux“, eine Sammlung weiterer Großtaten, ist die Aufstellung gewohnt vielfältig. So drücken Duel „Chinese Rock“ in Richtung Proto Metal, samt Double Bass und Stoner-Riffing, während die kanadischen Prog-Thrash-Legenden Voivod „Zero Zero UFO“, gemeinsam mit No-Wave-Urvater JG Thirlwell, zu einem spacigen Motörhead-Track machen – kurios und begeisternd zu gleichen Teilen. Was die japanischen Noise-Meister Zeni Geva und die Blues-Doomer Besvärjelsen zusammenbrachte, bleibt rätselhaft. Ihr „You Should Have Never Opened The Door“ klingt roh und punkig, düster und gespentisch, kaputt und komplett abgefuckt – mindestens so bizarr wie „The KKK Took My Baby Away“, das So Hideous und Gary Lucas (u. a. Captain Beefheart) zu Post Black Metal meets Fusion Rock umdichten.

Natürlich ist die Formel mittlerweile bekannt – große Namen, echte Veteranen, ein paar Geheimtipps und Newcomer, dazu vogelwilde Kombinationen und stilistische Pluralität. Und doch ist das, was sich auf diesen beiden Platten abspielt, letztlich so viel mehr. Beide Ramones-Sampler können auf ganzer Linie überzeugen – roh, ungeschliffen und brachial, aber auch voller Herz und Seele. Punk, Stoner, Doom, Post Metal, Grind, Hard Rock, Blues, Noise Rock, Sludge, Thrash und so viel mehr finden in 28 kurzweiligen Episoden statt. Wer die Ramones etwas anders hören möchte und Bock auf spannende, ungewöhnliche Entdeckungen hat, ist mit diesen beiden Zusammenstellungen bestens beraten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 06.06.2025
Erhältlich über: Magnetic Eye Records (GoodToGo)

Website: merhq.net
Facebook: www.facebook.com/MagneticEyeRecords

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Category: Magazin, Reviews

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