Ufomammut – Hidden

| 17. Mai 2024 | 0 Comments
Ufomammut

(c) Ufomammut

Seit dem Einstieg von Drummer Levre scheinen Ufomammut einen erneuten Frühling zu erleben. Die Italiener legten vor zwei Jahre mit „Fenice“ eines ihrer besten Alben vor und zeigen sich seither kreativer denn je. Der neueste Streich sollte deutlich heavier und intensiver ausfallen, ohne dabei den psychedelischen Wahnsinn komplett ad acta zu legen. Exakt das gelingt mit dem im besten Sinne durchgeknallten, massiven „Hidden“ auf allen Ebenen.

Den Anfang macht ein alter Bekanner: „Crookhead“ erschien bereits vergangenen Herbst auf der gleichnamigen EP und macht als massiver Zehnminüter einiges her. Ufomammut rufen hier sämtliche Qualitäten ab, die im Kontext des gesamten Albums noch stärker wirken. Gerade die massive, bleierne Schwere, der erdrückende Drone-Einschlag sowie die psychedelischen, leicht trippigen Zwischenspiele kommen gut. Letzte intensiviert der fragile, ominöse Rausschmeißer „Soullost“. Auf anfänglich leisen Sohlen schleichen die Italiener durch emotionale Untiefen, bevor das große Finale alles zerlegt.

Überhaupt wird dieser Longplayer mehr und mehr zum großen Schaulaufen für Ufomammut, die selten so fokussiert und doch so verspielt klangen. Das anfängliche, leicht gedämpfte Alarmsignal von „Mausoleum“ bereitet nur unzureichend auf eine kolossale Wand vor. Beißender Doom und Sludge, leicht nachdenkliche Zwischenspiele und brachiale Härte torpedieren sämtliche Sinne gleichzeitig. Das beherrscht auch „Kismet“, begleitet von spacigen Untertönen. Schleichen sich da sogar dezente Sci-Fi-Melodien ein? Dieser Eindruck wird schnell korrigiert, denn sämtliche Regler wandern auf Elf, während die Distortion mit wachsender Begeisterung eskaliert.

Eigentlich haben Ufomammut gar nicht so viel verändert, doch bekommt ihnen gerade diese leichte Variation gar wunderbar. Tatsächlich fällt „Hidden“ lauter und voluminöser aus, geht direkter nach vorne und erdrückt zuweilen, verzichtet zugleich aber keinesfalls auf vertraute Qualitäten. Für die Italiener ist es das nächste herausragende Album in Folge, eine souveräne Fortsetzung des bisherigen Weges mit hohem Unterhaltungswert. Auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert zeigt sich das Trio geradezu beängstigend stark.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 17.05.2024
Erhältlich über: Neurot Recordings / Supernatural Cat

Website: www.ufomammut.com
Facebook: www.facebook.com/ufomammutband

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Category: Magazin, Reviews

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