Ufomammut – Crookhead

| 29. Oktober 2023 | 0 Comments
Ufomammut

(c) Francesca de Franceschi Manzoni

Obwohl sie nie so etwas wie ein schlechtes Album aufgenommen haben, war „Fenice“ im Vorjahr eine Art Rückkehr zur Bestform für Ufomammut – ein absoluter Überflieger nach mehreren ’nur‘ gutklassigen Werken in Folge. Die italienischen Veteranen ruhen sich aber keineswegs auf ihren Lorbeeren aus und haben eine neue EP am Start, welche die spacigen Anteile des Vorgängers rausnimmt und sich eine Spur derber, direkter zeigt. „Crookhead“ ist der etwas andere Halloween-Soundtrack dieses Jahres.

Als Herzstück geht freilich der neunminütige Titelsong durch, der die Brücke zwischen den letzten beiden Alben schägt – rau und ruppig, aber auch verspielt und dezent trippy. Was sich anfangs brutal und brachial anhört, wird mit Einsetzen der Vocal-Samples nach knapp zwei Minuten zum verstörenden Höllenritt. Sludge, Doom und Drone kollidieren auf lautmalerische Weise, nach einer ausgedehnten Noise-Zäsur meldet sich die monolithische Formel zurück. Auf den ersten Blick passiert herzlich wenig, doch übermannen die Italiener mit dieser zähen, entstellten Wuchtbrumme gekonnt und nachhaltig – ein im besten Sinne zermürbender Nackenschlag.

„Supernova“ verwendet echte Vocals, überrascht mit zaghaften Stoner-Elementen und synthetischer Experimentierfreude, die psychedelische Fäden mit wachsender Begeisterung aufnimmt. Speziell das überlange Intro kann davon ein Lied singen und tut es auch. Schlussendlich verläuft sich der Song in seiner Wucht und nimmt das Tempo komplett raus. Mit dreieinhalb Minuten ist „Vibrhate“ direkt radiofreundlich geworden, bloß hat das niemand Ufomammut gesagt. Noisiger Auftakt, heisere Vocals, raue Tiefen und elektronische Attacken am laufenden Band verstören nachhaltig.

Große Neuigkeiten vermeldet dieser Appetithappen, der in knapp 18 Minuten durchrattert, zwar nicht, doch hält er das starke Niveau der letzten Platten locker. Ufomammut verzichten darauf, sich zu wiederholen, und stellen sich stattdessen gefühlt so breitbeinig wie menschenmöglich auf. „Crookhead“ nimmt dicke, brutale Heavy Hitter ebenso mit wie psychedelisch angehauchte Trips und verstörenden Doom-Drone, alles im Sinne der guten Chaos-Sache. Auch nach bald einem Vierteljahrhundert bleiben die Italiener unerreicht.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 31.10.2023
Erhältlich über: Supernatural Cat

Website: www.ufomammut.com
Facebook: www.facebook.com/ufomammutband

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Category: Magazin, Reviews

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