Ufomammut – 8

| 5. Januar 2018 | 0 Comments
Ufomammut

(c) Neurot Recordings

„8“, die magische Zahl für Ufomammut. Die Italiener veröffentlichen ihr achtes Album, auf dem – natürlich – acht Songs enthalten sind. Dreht man die Ziffer um 90°, erhält man das Zeichen für Unendlichkeit, was wiederum prima zu den nahtlos ineinanderlaufenden Tracks passt. Um ein wenig aus dem Trott auszubrechen, nahm das Trio dieses Mal gemeinsam live im Studio auf, unter den wachsamen Augen ihres Live-Mixers, mit minimalen Overdubs für Vocals und Synths. Das durchaus mutige Unterfangen lohnt sich auf Platte.

Die Komplexität einer Band vom Ufomammut’schen Kaliber bei Live-Studioaufnahmen einzufangen, ist natürlich alles andere als leicht, hier aber hörbar gut gelungen. Bereits das eröffnende „Babel“ macht verdammt viel richtig. Die Synths von „Ecate“ bleiben tief im Sound verankert, wirken nun noch eine Spur bissiger und trostloser. In feinster Zeitlupenarbeit klopfen die Italiener mächtige Gitarrenwände und verhaltene Vocals aus dem Dickicht heraus, von blubbernden Störsignalen und schroffen Untertönen begleitet – ein roher und doch herrlich atmosphärischer Bastard.

Neue Brutalität in vertrauten Sludge- und Doom-Gefilden – eigentlich ein unmögliches Unterfangen, hier jedoch fantastisch gelöst. „Core“ taucht mehr denn je in brachiale Extreme ab mit seinen an Industrial angelehnten Schmerzensschreien, die entfernt an Amenra erinnern. Ein „Warsheep“ pendelt zwischen schwerfälligem Doom und elektronischer Katharsis, während das betäubende „Psyrcle“ sukzessive dem kompletten Wahnsinn verfällt und sich schließlich der Selbstaufgabe hingibt.

Alles wie immer und doch nicht: „8“ klingt vertraut, setzt aber dennoch entscheidende Schritte durch seine deutlich rohere, direktere Produktion. Ufomammut operieren mit zusätzlichem Biss und wirken dadurch angenehm unberechenbar. Manische Riffwände, dicke Drums und kaputte Elektronik beschwören Chaos-Zustände herauf. An das Meisterwerk „Oro: Opus Alter“ kommen die Italiener zwar nicht ganz heran, spannend ist diese bekömmlich abgewrackte Klangreise aber dennoch geworden – bärenstark wie immer, möchte man fast sagen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.09.2017
Erhältlich über: Neurot Recordings (Cargo Records)

Website: www.ufomammut.com
Facebook: www.facebook.com/ufomammutband

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Category: Magazin, Reviews

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