Svart Crown – Wolves Among The Ashes

| 4. Februar 2020 | 0 Comments
Svart Crown

(c) Michael Kettabi

Nach über einem Jahr auf Tour hatten Svart Crown mehr und minder in sämtliche Einzelteile zerlegt, einzig JB Le Bail war übrig geblieben. Nicolas ‚Ranko‘ Muller kehrte als Session-Drummer zurück, man fand einen gemeinsam Nenner und baute die Band neu auf. Clément Flandrois kehrte ebenso zurück, mit Bassist Julien Negro holte man sich zudem frisches Blut an Bord. Svart Crown waren also wiedergeboren und geben sich auf „Wolves Among The Ashes“ noch wüster, komplexer und kompromissloser.

Durch die Mischung aus alten Recken und frischen Einflüssen konnte sich der Sound der Franzosen weiterentwickeln. Natürlich widmet man sich weiterhin komplexem Blackened Death, doch selten lagen die Pole der Extreme so weit auseinander wie dieses Mal. Nach einem kleinen Intro sprintet „Thermageddon“ voran, speit Gift und Galle, nimmt sich aber ebenso Zeit für lichte Momente, für kurzen Klargesang und etwas Melodik. „Down To Nowhere“ treibt die Vocal-Grenzerfahrung auf die Spitze. Zweistimmiger Gesang, trippige Atmosphäre, selbst ein Hauch von Neo-Prog wabert durch vier wilde Minuten. Ja, auch das sind Svart Crown.

Im direkten Anschluss findet das Quartett eine neue Herangehensweise an seinen komplexen Sound. Wütende Extreme, fieser Gojira-Groove und gewohnter Dauerdruck geben sich die Klinke in die Hand. Svart Crown drehen alle Regler auf Elf, bewegen sich aber in vergleichsweise eingängigen Gefilden. Sollte das zu nett sein, sprintet „At The Altar Of Beauty“ mit puristischem Blackened-Gewitter voran, hält jedoch im richtigen Moment inne. Wie das abschließende „Living With The Enemy“ schließlich über achteinhalb Minuten die Schlinge konstant enger zieht, geht im besten Sinne an die Substanz.

Kein Platz für Nettigkeiten: „Wolves Among The Ashes“ lässt den etablierten Bandsound weiter eskalieren, ohne diesen komplett auf links zu drehen. Alle Trademarks sind vorhanden, jeder einzelne packende Moment wird mit wachsender Begeisterung ausgereizt, und doch wirken Svart Crown wesentlich offener für Chants, für Extreme-Prog, für melodische Interludes. Das neue Album der Franzosen hat mehr von allem und bleibt weiterhin den Blackened-Death-Wurzeln treu – ein spannendes Machwerk, das einfach nicht zu wachsen aufhören will.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 07.02.2020
Erhältlich über: Century Media (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/SVARTCROWN

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Category: Magazin, Reviews

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