Tiktaalika – Gods Of Pangaea

| 12. März 2025 | 0 Comments
Tiktaalika

(c) Jake Ten

Charlie Griffiths ist mit seiner Hauptband scheinbar nicht annähernd ausgelastet, und das ist eine verdammt gute Sache. Als Gitarrist von Haken sorgt er immer wieder für Wohltaten der neueren Progressive-Metal-Schule. Nun wagt er einen zweiten Soloausflug, bloß unter anderem Namen. Als Tiktaalika, wie sein erster Soloausflug, wagt er sich erneut in vergessene alte Welten vor und bemüht damit einen starken Kontrast zur menschbezogenen Gegenwart. Gleichzeitig möchte er auf „Gods Of Pangaea“ den Song über das Gesamtkonzept stellen und lädt sich dafür allerlei prominente Gastsänger ein.

Zudem soll es um bewusste musikalische Vielfalt gehen, so Griffiths, der härteres und progressiveres Gut möglichst abwechselnd einsetzt. Einer der Eckpfeiler dieser Platte ist Daniël de Jongh von Textures, der gleich drei Tracks eingesungen hat. Im Titelsong „Gods Of Pangaea“ werden nicht zum letzten Mal Erinnerungen an Megadeth – für Griffiths Teil eines goldenen Metal-Zeitalters, das er auf dieser Platte einfangen möchte – wach, ob leicht angethrashter und doch klassischer Metal-Sound oder knorriger Gesang. Dass mittendrin immer wieder Prog-Elemente auftauchen, passt ins Bild, bevor ein Mustaine’sches Solo in die frühen 90er entführt.

Dort fühlt sich auch „Fault Lines“ wohl, das Rody Walker von Protest The Hero veredelt. Hier kommt das Halford’sche Falsett durch, dort findet der König seine Diamanten. Über all dem thront das dramatische und doch kraftvolle Arrangement. Tommy Rogers (Between The Buried And Me) ist hingegen der Mann fürs Grobe, der die Wahnsinntat „Lost Continent“ vor sich hintreibt und zerbrüllt, aber auch mit feinsinnigem Gesang auftrumpfen kann. Davon hat Vladimir Lalić (Organised Chaos) mehr als genug im Gepäck, siehe und höre unter anderem „The Forbidden Zone“, das mit Prog kokettiert und doch die erhabene Metal-Kante schätzt.

Abgerundet wird das Album von „Chicxulub“, dem einzigen Instrumentalstück, das wieder andere Schattierungen und Facetten einbringt und auf ganzer Linie zu unterhalten weiß. Exakt das ist letztlich das Kunststück von Griffiths‘ neuem Solowerk. „Gods Of Pangaea“ distanziert sich angenehm von Haken, ohne Fans der Hauptband vor den Kopf zu stoßen, und spielt geschickt mit jenen Metal-Klängen der späten 80er und frühen 90er, die ehemalige Underground-Phänomene zu Stadionacts machten. Grantig und kantig, anspruchsvoll und verspielt, dazu Zwischentöne in Hülle und Fülle: Auch als Tiktaalika macht Charlie Griffiths seine Sache verdammt gut.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.03.2025
Erhältlich über: InsideOutMusic (Sony Music)

Website: www.charliegriffiths.com
Facebook: www.facebook.com/charlie.griffiths.guitarist

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Category: Magazin, Reviews

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