Red Fang – Deep Cuts

| 11. März 2025 | 0 Comments
Red Fang

(c) James Rexroad

Im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte konnten sich Red Fang einen verdienten Ruf als Stoner- und Sludge-Institution erspielen. Das Quartett aus Portland im US-Bundesstaat Oregon veröffentlichte bislang fünf Alben sowie unzählige Singles und EPs. Heuer werden die Herren stolze 20 Jahre alt und zelebrieren das mit einer besonderen Compilation. „Deep Cuts“ sammelt allerlei Bonus-Tracks, Sampler-Beiträge, Demos, Cover-Versionen und bislang ungehörtes Material auf einem XXL-Release.

Den Anfang macht mit „Antidote“ beispielsweise ein Track, der ursprünglich für das eigene Mobile Game geschrieben wurde und etwas unterging. Das ist jedoch schade, zeigen sich Red Fang hier doch von ihrer besten Seite – ruppig, feist, dissonant und riffgewaltig. Einen ähnlichen Eindruck hinterlassen die (digitalen) Bonus-Tracks ihrer vergangenen Platten. So punktet unter anderem „Black Hole“ durch furiose Wut und konstanten Drive, während das fantastische „Black Water“ das Tempo herausnimmt und in doomige Gefilde eintaucht. Süffige Riffwände und eine verspielte wie gespenstische Lead-Gitarre gehen ohne Umwege unter die Haut.

Dort macht es sich mit „Bad Places“ auch eine echte Rarität gemütlich, handelt es sich doch hierbei um einen ganz frühen Red Fang-Song, der auch auf der ersten US-Tour gespielt wurde. In dieser rohen und doch so unterhaltsamen Fassung lässt sich die (spätere) Klasse der Band wunderbar erahnen. Zudem hat es eine Fülle an Cover-Versionen auf diese Zusammenstellung geschafft, darunter der verkopfte Dust-Track „Suicide“ oder das erst psychedelisch, dann klassisch rockende „Listen To The Sirens“ von Tubeway Army. Während den Lockdowns entstanden einige Songs im Proberaum, darunter der bizarre Ausschnitt „Forgot To Write“ oder das seltsam groovende „Hollow Light“. Seltsam sind auch die grünen Heimaufnahmen, wie „Champ Chugger“ und „AGB Fruit“, die eher etwas für Komplettisten sind.

Und genau bedient „Deep Cuts“ letztlich vollends, wobei es hier genug Material gibt, das auch auf den regulären Alben hätte Platz finden können, gerade in der ersten Hälfte. Hier zeichnen Red Fang zudem ihren Werdegang nach, mal Stoner-lastiger, dann wieder in Sludge und Doom zuhause. Selbst die Cover-Versionen haben ihren Reiz und lassen das Quartett aus ihrer mehr oder minder vertrauten Umgebung ausbrechen. Klar, nicht jeder der 26 Tracks auf über 85 Minuten ist ein Klassiker, doch besitzt der ungefilterte Wahnsinn absolut seinen Reiz und weckt Vorfreude auf die nächsten 20 Jahre Red Fang.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.03.2025
Erhältlich über: Relapse Records (Membran)

Website: redfang.net
Facebook: www.facebook.com/redfangband

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Category: Magazin, Reviews

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