Red Fang – Only Ghosts

| 10. Oktober 2016 | 0 Comments
Red Fang

(c) James Rexroad

Ist 2016 das Jahr, in dem Red Fang endgültig in den Metal-Mainstream eintauchen? Was sich auf „Whales And Leeches“ bereits ankündigte, könnte nun Wirklichkeit werden. Gemeinsam mit Colin Richardson wurde eine eingängige und doch sperrige Platte eingespielt, die ein wenig an den gegenwärtigen Kurs von Mastodon erinnert und doch in jedem Moment als eigenständige Entität funktioniert. Anders gesagt: „Only Ghosts“ ist das bisherige Meisterstück des Portland-Quartetts.

Gerade die ersten beiden Songs deuten auf mehr Radiofreundlichkeit und Konsens hin. „Flies“ legt gewohnt kraftvoll los und pflügt mit ordentlichem Drive voran, widmet sich in weiterer Folge aber mehr und mehr kraftvollen Stoner-Rock-Riffs und großen Harmonien. Das gab es bereits in ähnlicher Form auf dem Vorgänger, doch so melodisch und direkt agierten Red Fang dennoch eher selten. „Cut It Short“ gibt sich über weitere Strecken sogar gänzlich furztrocken und eingängig mit einem kräftigen Salut gen Queens Of The Stone Age und Truckfighters.

Nach einem kurzen instrumentalen Zwischenspiel ändert sich die Herangehensweise und gipfelt im herrlich experimentellen, stellenweise sogar proggigen „The Smell Of The Sound“. Fünfeinhalb Minuten suchen Red Fang nach dem perfekten Riff und pendeln zwischen Groove, Wüstenstaub und Uptempo-Brechstange. Natürlich gibt es weiterhin direkte, eingängige Momente, darunter das mächtige „Not For You“, doch verkopfte und beißende Attacken Marke „I Am A Ghost“ und „Shadows“ diktieren den Großteil des Geschehens mit erfrischender Souveränität.

Somit klingt „Only Ghosts“ deutlich eingängiger, ja fast schon ein wenig kommerziell, bleibt sich aber dennoch zu jeder Zeit treu. Zwischen Gummitwist, Klangforschung und pointiertem Rock-Drive haben Red Fang endlich die perfekte Mischung für ihren Sound gefunden. Auf den Punkt gebrachte Riffs, herrliche Prog-Einlagen und bärbeißige, metallische Wut ergeben nicht nur das bis dato beste Album der Band, sondern obendrein auch eines der Stoner/Sludge-Highlights des Jahres. Für die Herren aus Portland ist es nun wahrlich Zeit für den nächsten Schritt an die Genre-Spitze.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 14.10.2016
Erhältlich über: Relapse Records (Rough Trade)

Website: redfang.net
Facebook: www.facebook.com/redfangband

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Category: Magazin, Reviews

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