L.S. Dunes – Violet

| 31. Januar 2025 | 0 Comments
L.S. Dunes

(c) Shervin Laine

Für Anthony Green war klar, dass sich etwas ändern musste. Die negative Ausrichtung des einen oder anderen Tracks von „Past Lives“ machte dem ansonsten bei Circa Survive tätigen Sänger der prominent besetzten L.S. Dunes auf der Bühne ordentlich zu schaffen. Mit dem zweiten Album will er zeigen, dass die Welt eigentlich voller Magie ist, ihre schönen Seiten hat. Das Quintett um aktuelle und ehemalige Mitglieder von My Chemical Romance, Thursday, Coheed And Cambria und Yellowcard tobt sich auf „Violet“ ein weiteres Mal mit wachsender Begeisterung aus.

Das zeigt sich unter anderem in Tracks wie „Machines“, die ohne Unterlass nach vorne gehen, ohne jedoch am Rad zu drehen – zumindest über weite Strecken. Der hymnische Rock-Charakter, von seltenen Screams überlagert, bekommt dem Quintett richtig gut. Kaum wird es zu radiofreundlich, langt der Schlussakt beherzt zu. „Like Magick“ bringt das lyrische Motto dieser Platte auf den Punkt, gekonnt entschleunigt und von sympathischer Schwerfälligkeit durchzogen. Mit schlichten Mitteln erzeugen L.S. Dunes ordentlich Wucht, treiben den Track mehr und mehr auf eine Art imaginäre Spitze und eskalieren mit harmonischer Dissonanz.

Ebenfalls groß gestaltet sich „Paper Tigers“, dessen gemächliches Anrollen sogar einen Hauch Pop-Charme mitbringt, die eine oder andere kleinere Hook aus dem Ärmel schüttelt und feiste Gitarren regelrecht ausbrütet. Die Getriebenheit von „Forgiveness“, die selbst in eingängigen Momenten leicht widerborstig ausfällt, macht mindestens so viel Spaß. Wer sich hingegen nach etwas härteren, sperrigen Klängen sehnt, wird unter anderem im Titelsong fündig: „Violet“ ist schroff und harmoniebedürftig zu gleichen Teilen. Das Aufheulen von „You Deserve To Be Haunted“ macht mindestens so viel Spaß und flext die Post-Hardcore-Muckis mit Gusto.

Tatsächlich darf man „Violet“ mit Fug und Recht als magische Platte bezeichnen, die positive Impulse setzt und insgesamt harmonischere Duftmarken setzt. Freilich geht das zu keiner Zeit auf Kosten der eigentümlichen wie faszinierenden Musikalität von L.S. Dunes, hörbar stärker denn je ausgeprägt. Beflügelnde, lebensbejahende Melodiebögen kollidieren mit etatmäßiger Kauzigkeit, schrauben die Härte etwas weiter zurück und setzen diese pointierter, fokussierter ein. Wenig überraschend macht diese Mischung richtig viel her, brennt sich sofort und ohne Umwege direkt im Hinterstübchen ein, liefert feine Melodien und anspruchsvolles Songwriting mit wahrlich magischen Hooks. Die Richtung stimmt weiterhin.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 31.01.2025
Erhältlich über: Fantasy Records / Concord Records (Universal Music)

Website: lsdunes.com
Facebook: www.facebook.com/lsdunes

Slider-Pic (c) Shervin Laine

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Category: Magazin, Reviews

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