Revel In Flesh – The Hour Of The Avenger

| 3. Dezember 2019 | 0 Comments
Revel In Flesh

(c) Eva Nagler Photography

In den letzten Jahren konnten sich Revel In Flesh als Garanten für fiesen Todesstahl etablieren. Das deutsche Death-Metal-Quintett veröffentlicht seit geraumer Zeit kurzweilige, wuchtige Platten mit einem Herz für die alte Schule. Drei Jahre nach „Emissary Of All Plagues“, von einer Sammlung diverser B-Seiten und Kleinformate durchaus unterhaltsam unterbrochen, erscheint nun „The Hour Of The Avenger“. Das Mission Statement ist klar: epischer, melodischer, intensiver.

Ein Track wie „Blood Oath“ versinnbildlicht die deutlich feinere Klinge. Im Großen und Ganzen bleibt das Quintett bei seiner wuchtigen Old-School-Präsentation, lässt nun allerdings mehr Melodien als zuletzt Einzug halten. Aus dem Midtempo-Monster entwickelt sich zwischendurch ein durchaus eingängig angehauchter Track, der an frühe Amon Amarth erinnert, ohne allerdings die Revel-Trademarks zu vernachlässigen. „Sky Burial“ gelingt Ähnliches. Hier schwimmen sogar vereinzelte Hooks an die Oberfläche und rauben sämtliche Sinne. Simplistische und doch melodische Reduktion funktioniert.

Natürlich bleiben sich Revel In Flesh treu und spielen im fiesen Fahrwasser zwischen Uptempo-Ranz und gruftig-doomigen Untertönen. „Skull Sacrifice“ ist im besten Sinne unangenehm und verschleppt das Tempo geschickt, „The Nihilistic Nothingness“ zwirbelt einen feinen Todesgroove und der eröffnende Titelsong nimmt alles, was die Band ausmacht, auf dreieinhalb kurzweilige Minuten mit. Am Ende lauert mit „The Nightbreed“ ein weiteres Death-Doom-Biest, bevor das fiese Motörhead-Cover (!) „Rock Out“ mit punkigem Spirit das Licht ausmacht.

Die neue, etwas feinere Klinge bekommt Revel In Flesh sehr gut. Mehr Melodik, mehr Schwerfälligkeit und gewohnt vertraute Angriffslust geben sich die Klinke in die Hand. „The Hour Of The Avenger“ zeigt eine Band, die konstant und konsequent weiterwächst. Warum diese Herren nicht schon längst wesentlich größer sind, soll mal einer verstehen – diese kleine Wundertüte vereint alles, was die alte Genreschule auch heute noch frisch, packend und unterhaltsam macht.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 06.12.2019
Erhältlich über: War Anthem Records (Soulfood Music)

Website: www.revelinflesh.com
Facebook: www.facebook.com/Revel-in-Flesh-304228902958414

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Category: Magazin, Reviews

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