Tronos – Celestial Mechanics

| 12. April 2019 | 0 Comments
Tronos

(c) Gobinder Jhitta

Dreimal Metal-Prominenz in einer Band: Als hätten Shane Embury (Napalm Death und zig Nebenprojekte) sowie Produzent Russ Russell (u.a. Dimmu Borgir, The Rotted, At The Gates) nicht genug zu tun, machen sie nun auch gemeinsam Musik. Tronos arbeiten mit Sci-Fi-Elementen in progressiver Heavyness. Mit Dirk Verbeuren (Soilwork) am Schlagzeug sowie prominenten Gästen entstand das mächtige, eindrucksvolle „Celestial Mechanics“.

Herausgekommen ist ein Album voller Widersprüche, denn neben wütendem Death-Metal-Gestampfe werden – musikalisch wie konzeptuell – immer wieder Erinnerungen an Voivod wach. Deren Frontmann Snake ist als Gast ebenso dabei wie Erica Nockalls (The Wonder Stuff), Billy Gould (Faith No More), Troy Sanders (Mastodon) und Dan Lilker (Anthrax). Das Ergebnis ist im besten Sinne weird. „Judas Cradle“ bringt die angenehm kaputte Mischung wohl am besten auf den Punkt. Abwechselnd hetzen die Musiker übers Arrangement, dann wird wieder erhabener, melodischer Extreme-Prog mit Death- und Sludge-Schlagseite angestimmt, während die bissigen und doch harmonischen Vocals einen Hauch von Swans mitbringen. Wirklich greifbar sind diese gut sechseinhalb Minuten auch nach mehreren Durchläufen nicht.

Während Tronos von Leben, Tod und Evolution im Weltall singen, begibt sich die Musik in ähnlich losgelöste Sphären. „Premonition“ entpuppt sich als großartige Midtempo-Monstrosität, „A Treaty With Reality“ setzt bleiernen Death Metal ab und das eröffnende „Walking Among The Dead Things“ bemüht sich um wuchtigen, druckvollen Groove, der sogar eine Prise doomige Alice In Chains mitnimmt. Seinen absoluten Höhepunkt – eigentlich gibt es gleich mehrere davon – erreicht das Debüt allerdings mit „The Past Will Wither And Die“. In Zeitlupe arbeitet sich der Track von reduziertem Klargesang zu einer druckvollen Mischung aus Post Punk, Prog und Doom vor, dann folgt die Eskalation über Lautstärke; eine siebenminütige Trance der besonderen Sorte.

„Celestial Mechanics“ in angemessene Worte zu kleiden, ist ein zum Scheitern verurteiltes Vorhaben. Tronos nehmen alles mit, türmen es auf einen gewaltigen Haufen auf und springen wie wild darauf herum. Der Voivod-Vibe ist omnipräsent, Erinnerungen an ruhigere, finstere Napalm Death-Tracks werden ebenfalls wach. Zum Abschluss wird außerdem Black Sabbath („Johnny Blade“ von der „Never Say Die!“) gecovert – wilder geht’s wohl nicht. Besser aber auch kaum.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 12.04.2019
Erhältlich über: Century Media (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/Tronos666

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Category: Magazin, Reviews

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