Moloken – All Is Left To See

| 27. Oktober 2015 | 0 Comments
Moloken

(c) Temple Of Torturous

Stolze vier Jahre war es weitestgehend still um Moloken, und jetzt das: Mit einer Trilogie, „Mörkrets Kärna“, melden sich die Schweden zurück. Auf den nächsten Releases erforschen sie menschliche Abgründe und steigen in seelische Untiefen hinab, die auch vor dem Umfeld der Betroffenen nicht Halt machen. „All Is Left To See“, der erste von drei Teilen, ist die bislang experimentellste Platte des Quartetts. Mit Post-Metal als Basis, werden Sludge, Post-Hardcore, Doom, Post Rock, Black Metal und zig weitere Genres in unter einer halben Stunde verwurstet.

Es ist dies ein Album der Gegensätze geworden. Einminüter treffen auf ellenlange Epen, vertrackte Instrumentals auf unverblümte, direkte Hassbrocken. Im Auge des Sturms erhebt sich „I Dig Deeper“, das perfekte Beispiel für den alten, neuen Sound der Nordlichter. Frustiertes Gekeife trifft auf Weltschmerz, hektische Arrangierung und lange, ausgedehnte Breaks zwischen Verwesung und Hoffnungslosigkeit. Plötzlich, viel zu früh, bricht der Track an sich ab und ersäuft in instrumentaler Belanglosigkeit, die entfernt an die jüngeren Cult Of Luna-Gehversuche erinnern. Im krassen Gegensatz dazu drischt sich das Quartett in „Burst“ stolze 74 Sekunden durch Post-Hardcore und Black Metal – infernal, etwas verwirrend, dennoch lohnenswert.

Zwischen dem holprigen und doch so herrlich konfusen Opener „Subliminal Hymns“ und „Seventh Circle“, dem zweiten Giganten mit Sludge- und Jazz-Einflüssen, brechen Moloken mit so ziemlich allen Konventionen und packen ein, gerade angesichts der ausufernden Instrumental-Passagen, letztlich viel zu kurzes Album aus. Und doch, je länger man sich damit befasst, desto spannender wird „All Is Left To See“. Plötzlich setzen sich die einzelnen Teile wie von Zauberhand zusammen und ergeben ein konfuses, geradezu erschütterndes Bild. Vielleicht ist es nicht der erhoffte große Auftakt für diese Trilogie, wohl aber ein attraktives Kleinod, verpackt als musikalische Grenzerfahrung mit ordentlich Eiern.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 30.10.2015
Erhätlich über: Temple Of Torturous (M-System)

Website: www.moloken.net
Facebook: www.facebook.com/Molokenofficial

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Category: Magazin, Reviews

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