Wolves At The Gate – Wasteland

(c) Aaron Marsh
Auf ihrem mittlerweile sechsten Studioalbum holen Wolves At The Gate ihr Innerstes nach außen und befassen sich mit ureigenen Gedankenwelten, die man in der Regel mit niemandem teilt. Für Steve Cobucci (Gitarre und Clean Vocals) handelt es sich um einen Gemütszustand, den man eigentlich meiden möchte, zu dem man sich dennoch immer wieder hingezogen fühlt. Von Cobucci und Josh Gilbert (Spiritbox) gemeinsam produziert, widmet sich „Wasteland“ einem Gesamtkunstwerk auf so ziemlich allen erdenklichen Ebenen.
Insgesamt mehr Elektronik sowie eine Fülle an Interludes und Zwischenspielen machen aus diesen Songs eine gewaltige Einheit und gutes Material noch stärker. Das beginnt bereits bei „[The Wasteland] PAIN“, das geradezu explosiv aus den Boxen fährt, erst einmal wütend um sich schlägt und doch zu eingängigen Momenten findet. Diese werden zwar bewusst in den Hintergrund gerückt und drängen doch nach vorne. In „SYNTHETIC SUN“ mischen sie weit vorne mit, begleitet von, nun ja, synthetischen Einflüssen und wütenden Metalcore-Einschüben. Große, hymnische Hooks treffen auf massive Breakdowns – vielleicht nicht neu, wohl aber sympathisch.
Das gilt für weite Teile dieses sechsten Studioalbums, das sämtliche Trademarks zusammenbringt und mit frischem Wind versieht. In „MEMENTO MORI“ spielen Wolves At The Gate mit semi-balladesken Klängen, rückigen poppiger Eingängigkeit nahe, finden aber ebenso genug Freiraum für derbe Screams. Hingegen operiert „SMOKE [False Devils]“ in bester Architects-Manier am Anschlag und baut aus dem gefühlten Nichts melodisches Momentum auf. Das stampfende, gallige „PARASITE“ beherrscht das ebenso und geht mit schwingenden Fäusten ins Ohr. Dort wartet bereits der packende Rausschmeißer „UNREST“, modern und radiofreundlich, und doch alles andere als einfach.
Wenig überraschend halten Wolves At The Gate das hohe Niveau ihrer jüngsten Releases, ohne zu stagnieren, und bringen spannenden frischen Wind ein. „Wasteland“ schafft Zusammenhänge und lässt eine abwechslungsreiche Platte wie aus einem Guss auftreten – ein cleveres Kunststück, hier richtig gut und mitreißend umgesetzt. Gekonnt verbundende und verzahnte Songs tragen mit wachsender Begeisterung auf imaginären Wellen weiter, loten vertraute bis brachiale Härte ebenso aus wie feinsinnige Hooks, von poppigen und elektronischen Einflüssen bereichert. Und doch klingen Wolves At The Gate so mächtig und mitreißend wie immer – ein weiteres unterhaltsames Werk, von vorne bis hinten.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 30.05.2025
Erhältlich über: Solid State Records
Website: www.wolvesatthegate.com
Facebook: www.facebook.com/wolvesatthegate
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