Feed The Rhino – The Silence

| 12. Februar 2018 | 0 Comments
Feed The Rhino

(c) Mark Latham

Mit dem Release von „The Sorrow And Sound“, so schien es, hatten sich Feed The Rhino bestenfalls bedingt einen Gefallen getan. Nach zwei mächtigen Alben zwischen Stoner Rock und Metalcore zu Century Media gewechselt, packten die Briten einen bestenfalls lauen Aufguss aus – nett, aber zugleich unerwartet zahnlos. Die Erwartungen waren also entsprechend gering, einhergehend mit ungewohnt langer Wartezeit. „The Silence“ wischt nun allerdings sämtliche Zweifel ganz lässig vom Tisch.

Verfeinert und doch vertraut: Feed The Rhino arbeiteten hörbar an ihrem Sound, bleiben ihren Wurzeln aber dennoch treu. Bärbeißige Riffs treffen auf fiese Shouts und melodischen Gesang, umgeben von dickem Alternative-Einschlag – die beiden Opener „Timewave Zero“ und „Heedless“ geben die muskelbepackte Richtung vor. Vor allem ersterer Track, herrlich düster und metallisch untermalt, ufert schnell in einen gewaltigen, durchaus hymnischen Refrain aus, der sich in Windeseile mitträllern lässt. Die Herren aus Kent paaren ein absolutes Maximum an Melodie mit feinster Gitarrenarbeit und ein wenig Geballer. Selbst für ein kleines Solo bleibt Platz.

Immer wieder werden Erinnerungen an die Anfangstage wach. So weist das Powerhouse „All Work And No Play Makes Jack A Dull Boy“ eine gewisse Architects-Schlagseite auf, während das gedrosselte Chaos des Titelsongs mit seinem gewaltigen Chorus schnell unter die Haut geht. An der Ballade „Losing Ground“ scheiden sich die Geister. So ruhig und poppig waren Feed The Rhino noch nie, der kurze Scream-Part wischt kleinere Zweifel jedoch locker weg, und das anschließende „68“ zählt mit seinen Stoner-Core-Attacken zu den brachialsten Songs dieses Albums.

Ein Hauch von Füllmaterial hat sich auf diesen 40 Minuten eingeschlichen, stört den Fluss der Platte aber letztlich nicht. „The Silence“ drängt wieder stärker in Richtung Anfangstage, ohne jedoch die deutlich melodischeren Ausflüge von „The Sorrow And Sound“ zu ignorieren. Beide Welten passen nun deutlich besser zusammen und sorgen für eine homogene Platte zwischen kollektivem Austicken und hymnisch-sentimentalen Ohrwürmern. Feed The Rhino befinden sich offiziell zurück in der Spur und zeigen sich mit ihrem vierten Album von ihrer derb-charmanten Schokoladenseite.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 16.02.2018
Erhältlich über: Century Media (Sony Music)

Website: www.feedtherhino.co.uk
Facebook: www.facebook.com/feedtherhino

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Category: Magazin, Reviews

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