C R O W N – Natron

| 12. August 2015 | 0 Comments
C R O W N

(c) Candlelight Records

Drei Franzosen und eine Maschine erzeugen klaustrophobe Klanglandschaften zwischen Industrial, Post Metal und einer Spur Sludge. C R O W N, seit Anfang 2014 um Frederyk Rotter von Zatokrev erweitert, bieten live und auf Platte eine laute, zerstörerische Noise-Erfahrung, die schon mal Unverständnis ernten kann, sich erst entfalten und entblättern muss. Für ihr neues Studioalbum „Natron“ haben sich die bärtigen Herren den einen oder anderen prominenten Gast ins Studio eingeladen.

Über weite Strecken teilen sich Rotter und der etatmäßige Sänger Stephane Azam das Mikrophon mit gar zerstörerischem Effekt. Eines dieser Highlights ist „Apnea“, ein schleppender Song mit Godflesh-Unterbau, einem Hauch Isis und martialischen Midtempo-Melodien, die von ähnlich zerstörerischem Gestampfe begleitet werden. „The Words You Speak Are Not Your Own“, eine Rotter-Nummer, besticht mit ruhigen, beschwörenden Momenten und einem Hauch Psychoterror, die als kleine Oasen in den Lärmwänden agieren.

Dabei blicken C R O W N ab und an gerne über den Tellerrand und überraschen. Für „Fossils“ lud man sich Kvohst (Grave Pleasures, ex-Beastmilk) ins Studio, der diesem ohnehin entfernt an alte Killing Joke erinnernden Post-Punk-Track ein zusätzliches Maß an schmerzender Klaustrophobie abringt. Im wütenden, wuchtigen Opener will man Neige (Alcest) zunächst nicht wirklich erkennen. Auch wenn er in den klaren, emotionalen Passagen gar wundersam singt, geht er selbst den brachialen Industrial-Lärm ungemein souverän mit.

Unterm Strich ist „Natron“ das bislang beste C R O W N-Album, bedingt durch die gesunde Mischung aus starken Gästen und unterhaltsamen Tracks. Auch Neuzugang Frederyk Rotter macht seine Sache in dieser Industrial-Gitarrenwand gut, gibt dem Sound zusätzlichen Dreck mit und akzentuiert die angenehm ruhigen, cleveren Momente. Frankreichs Krawalltrio kann also auch leise, stellt sich musikalisch noch breiter auf und wird gar zu unterhaltenden Noise-Entität – ein etwas anderes Sommeralbum.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 14.08.2015
Erhätlich über: Candlelight Records (Soulfood Music)

Website: www.crownritual.com
Facebook: www.facebook.com/CROWNBAND

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Category: Magazin, Reviews

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