Trials – This Ruined World
Durch Beharrlichkeit und kontinuierliche harte Arbeit haben sich Trials mittlerweile einen Namen im Underground gemacht. „Witness To The Downfall“ und „In The Shadow Of Swords“, die beiden bisherigen Alben des Quartetts aus Chicago, waren melodisch-moderne Death-Thrash-Leckerbissen, die es über dem Importweg sowie Download- und Streaming-Plattformen auch nach Europa schafften. „This Ruined World“ ist das nächste Kapitel in der durchaus unterhaltsamen DIY-Geschichte der US-Amerikaner.
Inzwischen ist der Trials-Sound einigermaßen bekannt und doch nach wie vor so angenehm facettenreich. Da wäre beispielsweise „Inheritance“ – ein moderner, leicht zerklüfteter Heavy-Hitter zwischen den Fronten. Mit seinem Klargesang erinnert Mark Sugar wieder einmal an Robb Flynn für einige wenige Momente, nur um sich kurz darauf wieder infernalen Growls zu widmen. „Beat The System To Death“ hingegen ist moderner, melodischer Death Metal in Reinkultur, natürlich mit obligatorisch schwedischer Prägung – bedingt originell, wohl aber verdammt einprägsam.
Zwischen diesen Stühlen wollen es sich die US-Amerikaner aber keineswegs gemütlich machen. Stattdessen feuern sie den einen oder anderen Hit ab, darunter der wuchtige, knüppelharte Opener „Truth Defiled“, der zu den brutalsten Tracks der Bandgeschichte zählt. „Blink Of An Eye“ mutiert zur veritablen Hymne und erinnert stellenweise an alte Gassenhauer von The Haunted, während „Digging My Own Grave“ stellenweise einen Hauch von Grind in das melodisch-moderne Grundgerüst zwängt.
Freilich, derartige Klänge kennt man von Trials mittlerweile, und auch die schroffe, unausgeglichene Produktion – natürlich mit bandtypischem DIY-Charme – macht diesen Drittling nicht gerade zugänglicher. Und doch liegt in dieser rauen, souveränen Präsentation der Reiz von „This Ruined World“. Die US-Amerikaner haben sich gefunden, stellen nur marginal nach und schreiben, quasi im Vorbeigehen, auch noch den einen oder anderen Hit. Längst hätten Trials mehr Aufmerksamkeit verdient. An der Musik kann es nicht liegen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 24.07.2015
Erhätlich über: Eigenvertrieb (DL-Album)
Facebook: www.facebook.com/trialsmusic
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