Echoes – The Pursuit

| 2. April 2014 | 0 Comments

Echoes

Isis – weg. Rinoa – weg. The Elijah – weg. Das Post- und Progcore-Feld musste in den vergangenen Jahren eine Reihe an Rückschlägen hinnehmen. Um so belebender ist es, wenn frisches Blut nachrückt. Echoes aus dem britischen Winchester bestehen seit ca. dreieinhalb Jahren und verstehen sich als musikalische Schnittmenge aus diesen Bands, zusätzlich mit ein wenig Mogwai, Cult Of Luna und Devil Sold His Soul im Mix. Ihr Album „The Pursuit“ veröffentlichen sie weitestgehend autark und empfehlen sich mit diesem ambitionierten Longplayer für höhere Weihen.

Von der ersten Note des Openers „Empty Lines“ an, fällt jener mächtige, majestätische, bewegende Sound auf, der Isis-Gitarren mit stampfenden Drums und den leicht verzweifelten, wütenden Vocals von Joshua Thurbin kombiniert. Neu ist das freilich nicht, gerade wenn man sich die Liste der eingangs erwähnten Bands vor Augen führt, wohl aber effektiv. Echoes verstehen sich auf die Kunst, ihrer Musik weite, offene Räume zu gewähren und ihre Arrangements atmen zu lassen. Ausladende, minutiös komponierte, instrumentale Abschnitte dehnen die Songs aus, verleihen ihnen Grandezza und Erhabenheit.

Dennoch schleichen sich, je länger das Album dauert, gewisse Wiederholungen ein. „Honour Lost“ an vierter Stelle ist immer noch ein richtig starker Song, doch das Rezept des Openers wurde zu diesem Zeitpunkt bereits in mehreren Variationen wiederholt. Um etwaiger Langatmigkeit entgegenzuwirken, brechen Echoes gerade die instrumentalen Passagen noch weiter herunter und deuten komplette Stille („For What It’s Worth“) oder semi-akustische Beklemmtheit („Safe It Seems“) an. Und dann wären da noch „Wooden Hearts“ und „See & Believe“, die jeweils ca. acht Minuten langen Giganten, zersetzt von wuchtigen Drumsalven, balladesken Momenten, ausladenden Zwischenspielen und immer wieder jenen maritim anmutenden Riffs, die kaskadenartige Wassermassen vor dem inneren Auge auftreten lassen.

Natürlich häufen sich auf knapp 54 Minuten Spielzeit gewisse Wiederholungen, gewisse Strukturen ein wenig, doch Echoes verstehen es auf „The Pursuit“ eindrucksvoll, diese kritische Masse mit einer Mischung aus Post-Metal-Nostalgie, instrumentaler Dynamik und zwei zur richtigen Zeit eingesetzten mächtigen Monolithen zu umgehen. Ohne Frage: Die fünf Briten empfehlen sich mit diesem Longplayer, der digital weltweit, auf CD aber nur via Import erhältlich ist, für einen größeren Deal.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.03.2014 (digital; CD nur über Import)
Erhätlich über: Eigenvertrieb

Website: www.weareechoes.com
Facebook: www.facebook.com/echoesuk

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Category: Magazin, Reviews

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