Man Must Die – Peace Was Never An Option

| 1. November 2013 | 0 Comments

Man Must Die

Vier Jahre nach ihrem letzten Lebenszeichen auf Relapse melden sich die schottischen Deathgrind-Veteranen Man Must Die zurück. Mittlerweile zu einem Quartett geschrumpft, musste man neben dem Abgang von JaKa-Gitarrist René Hauffe die komplette Rhythmusabteilung (darunter Gründungsmitglied Danny McNab) ersetzen. Das Album wurde mit Hilfe von Crowdfunding aufgenommen, mittlerweile hat man obendrein in Lifeforce einen kompetenten Partner gefunden und, quasi im Vorbeigehen, die musikalische Palette erweitert. „Peace Was Never An Option“ ist als Kampfansage zu verstehen.

In Schottland gibt es mittlerweile mehr als bloßes Vollgas, ein Song wie „The Price You Pay“ repräsentiert das neue Faible zu Midtempo und Melodie. Herausgekommen ist dabei eingängiger, kompromissloser Melodic Death Metal mit dezentem Grind-Einschlag und Biss. Das funktioniert zwar nicht immer – der überlange Rausschmeißer „The Day I Died“ steht sich selbst im Weg -, wohl aber immer öfter, wenn beispielsweise in „The Hell I Fear“ ein ausladendes Gitarrensolo gen Fade-Out begleitet.

Wer die Rumpelkammer bevorzugt, wird auf dieser Platte natürlich auch fündig, denn Man Must Die liefern nach wie vor Gustostückerl für Deathgrind-Freunde im Akkord ab. „Hiding In Plain Sight“ erinnert ein wenig an Napalm Death, droht sich mehrmals selbst zu überholen und bleibt mit einem Hauch von Melodie dennoch in der Spur. „Absence Makes The Hate Grow Stronger“ – welch formidabler Titel – und das fiese „Antisocial Network“ renken diverse Nackenwirbel im Sekundentakt aus und ein. Für „Abuser Friendly“ konnte man den erklärten Man Must Die-Fan Max Cavalera gewinnen, der die obligatorische Abrissbirne rhythmisch bouncen lässt und damit an das aktuelle Soulfly-Schaffen erinnert.

An diesen neuen, verstärkten Hang zu Melodik muss man sich dennoch erst einmal gewöhnen. „Peace Was Never An Option“ ist eine schwierige und doch lohnenswerte Platte. Man Must Die verrennen sich nur ganz selten (siehe bzw. höre der erwähnte Rausschmeißer) und setzen weiterhin auf die bestens geschliffene Deathgrind-Axt. Ab und an darf es nun auch eine feine, nordische Klinge sein, die in den zumeist richtigen Momenten ansprechende Akzente setzt. Die Schotten knüpfen locker an „No Tolerance For Imperfection“ an und kultivieren ihre Hackschnitzel-Kultur nunmehr auch für Feinschmecker.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 01.11.2013
Erhätlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/ManMustDie

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Category: Magazin, Reviews

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