Alter Bridge – Fortress

| 2. November 2013 | 0 Comments

Alter Bridge

Die Geschichte dieser Band hat immer einen Emanzipationsprozess dargestellt. Emanzipation von der Vorgängerband Creed, die drei Viertel der Besetzung von Alter Bridge stellt. Emanzipation, die auf den vorigen Alben mal mehr, mal weniger gelungen ist. Und die auf „Fortress“ endlich ihren krönenden Abschluss findet.

Der Vorgänger „AB III“ war ein guter Versuch, hatte aber teilweise doch mit Längen zu kämpfen. Aber das sind nicht mehr die Alter Bridge, die sich mit teilweise käsigen Balladen wie auf dem Debütalbum „One Day Remains“ durchschlagen mussten. Die Truppe rund um Sänger Myles Kennedy ist beim Songwriting gereift. Statt Dauerbeschallung mit der Akustischen hat „Fortress“ neben viel gutem Rock auch teilweise Metallisches oder sogar Proglastiges zu bieten. Die Vorabsingle „Addicted To Pain“ hat einen guten Vorgeschmack darauf gegeben, was in Sachen Härte für Alter Bridge im Endeffekt möglich ist. Das zieht sich auch durch den Rest des Albums. Abschnittsweise könnte sich durchaus Überraschung einstellen, mit welchem Rumms die Band plötzlich zu Werke geht. Dennoch bleiben Alter Bridge immer melodisch und verlieren sich kaum in sinnlosem Geschrammel, was man besonders an Songs wie „All Ends Well“ oder dem Opener „Cry Of Achilles“ merkt. Wenn ein Rocksong über sechseinhalb Minuten nicht langweilig wird, kann das nur etwas Gutes bedeuten.

Fixstern bei der Besetzung ist sowieso Kennedy selbst, der nicht nur eine der besten Stimmen im Rock, sondern besonders live auch gute Gitarrenarbeit liefert. Leadgitarrist Mark Tremonti steht ihm aber in nichts nach – was diese beiden in Kombination auf „Fortress“ teilweise an technisch brillanter und dennoch eingängiger Musik abliefern, wird einige Münder offen stehen lassen. Bei „Waters Rising“ darf Tremonti dann auch mal selbst ans Mikro. Wie schon auf seinem Soloalbum bewiesen, durchaus zu Recht. Auf dem Papier waren die Voraussetzungen also schon immer da, dennoch brauchen Alter Bridge bis zu ihrem vierten Album, um sich endgültig freizuspielen. Willkommen im Rock-Olymp.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 27.09.2013
Erhältlich über: Roadrunner Records (Warner Music)

Homepage: www.alterbridge.com
Facebook: www.facebook.com/alterbridge

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Category: Magazin, Reviews

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