Robots Of The Ancient World – 3737

| 27. Dezember 2023 | 0 Comments
Robots Of The Ancient World

(c) Jedediah Hamilton

Was braucht es eigentlich zum vollkommenen Glück? 37 Minuten und 37 Sekunden, wenn es nach Robots Of The Ancient World geht, denn exakt diese Spielzeit nimmt das dritte Album der Herren aus Portland im US-Bundesstaat Oregon in Beschlag. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum der neueste Streich den Titel „3737“ trägt – auch numerologische, göttliche Theorien begleiten den neuesten Streich des Quintetts, das seinen Mix aus Stoner, Doom und Psych so richtig auf die sprichwörtliche Spitze treiben möchte.

Das herrlich verwaschene, schwerfällige „Moustache“ bringt den Esprit des neuen Longplayers auf den Punkt. Robots Of The Ancient World brauchen etwas Anlaufzeit, um in diesen Track zu finden, doch lohnt sich diese Extraportion Geduld doppelt und dreifach. Caleb Weidenbach bleibt eine bedrohliche, ominöse Präsenz am Mikrofon, während der drückende und zugleich etwas nachhängende Stoner-Doom drumherum mit kleinen Riff-Details und ellenlangen instrumentalen Zwischenspielen auftrumpft. Erst die entfremdeten Zäsuren und der nachdenkliche Abgang verleihen einem bereits guten Track das gewisse Etwas.

Spannende Ideen setzt es in Hülle und Fülle, wobei der XXL-Rausschmeißer „Silver Cloud“ mit seinen knapp elf Minuten gekonnt den Aufstand prompt. Was anfangs leger, fast schon bluesig anmutet, durchlebt mehrere kleine Häutungen. Verträumter, fast schon krautiger Psychedelic Rock, abgedrehte Soli und doomige Schwere im Unterbau machen Laune. Im Vergleich dazu kommt „Holy Ghost“ durchaus konventionell rüber, setzt auf massivste Riffs und geht über weite Strecken richtig schön nach vorne – etwas abgedreht, zum Ende hin verspielt, aber immer heavy und fies. Auch das beherrscht das US-Quintett prima.

Und so reißen sich Robots Of The Ancient World erneut von irdischen Fesseln los und gewähren ihrer Musik den nötigen Freiraum, um sich vollends entfalten, neue Welten erschließen zu können. Beißende Urgewalt und massiver Druck treffen auf feinsinnige Zwischentöne und instrumentale Exkurse, die auf der Suche nach … ja, wonach auch immer sind. „3737“ wagt sich noch eine Spur weiter hinaus und räumt damit ab – einfach und doch so komplex. Dieser verwirrende Dampfhammer unterhält.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.11.2023
Erhältlich über: Small Stone Recordings (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/RobotsoftheAncientWorld

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Category: Magazin, Reviews

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