Robots Of The Ancient World – Mystic Goddess

| 20. Mai 2021 | 0 Comments
Robots Of The Ancient World

(c) Eddie Brnabic

Kosmische Grooves und mächtige Riffs aus einem galaktischen Vortex führten 2015 zur Gründung von Robots Of The Ancient World. Das Sextett aus Portland, Oregon steht für den Schnittpunkt von Stoner, Doom und Psychedelic, begleitet von esoterischen Ansätzen und der Faszination für Verschwörungstheorien, nicht mit dem Glauben an selbige einhergehend. „Mystic Goddess“ ist bereits das zweite Studioalbum der US-Amerikaner und zieht tiefer denn je in die undurchdringliche Nacht der Wüste.

Der Titelsong lauert als erste Hürde und macht schnell deutlich, was bei den altertümlichen Robotern auf dem Plan steht. Es dauert gut zwei Minuten, bis sich der Track aus seiner psychedelischen Starre löst und aufblüht. Caleb Weidenbachs kraftvoller Gesang schneidet durch Mark und Bein, harmoniert prima mit den zunehmend rauer werdenden Riffs und bäumt sich gewaltig auf. Und dann wird es doch wieder ruhig, beinahe verwaschen. Im Gegensatz dazu sprüht „Agua Caliente“ von purer Spielfreude und drückt sämtliche Klangelemente einfach noch tiefer in den Sound hinein. In aller Kürze mutet der Song wie ein Jam an, der mal mit beißender Härte in Richtung Sprint schielt, an anderer Stelle hingegen leichtfüßig durch unergründete Sphären wandelt.

„Lucifyre“ ist der Gipfel des Wahnsinns. Der Track nähert sich der Elf-Minuten-Marke an und lebt von kurzweiliger Arrangierung trotz Überlänge, obwohl Intro und Outro höchst künstlich in die Länge gezogen wurden. Dazwischen spielen Robots Of The Ancient World ihre ganze Klasse aus mit Stoner-Doom erster Güteklasse. Wie nach sechseinhalb Minuten ein Gitarrensolo aus dem Dickicht bricht und den Song in andere Welten zerrt, ist großes Kino. Zwischendurch sorgt „Out Of The Gallows“ in aller Kürze für rifflastige Abwechslung. Fokussiert rockt die Band vor sich hin, deutet ein falsches Ende an und taucht in manische Hard-Rock-Welten ein; eine komplett andere, nicht minder unterhaltsame Seite.

Mit Hektik haben es Robots Of The Ancient World nicht so, bäumen sich in der Regel sehr gemächlich auf, dafür um einiges massiver und intensiver. „Mystic Goddess“ lebt von eben jener Eigenwilligkeit, von manischen Riffs, bleierner Schwere und interstellarer Leichtigkeit zwischendurch. Berechenbar oder vorhersehbar ist hieran nichts. Stattdessen lässt man sich einfach treiben und folgt der nächsten wuchtigen Idee. Die Stoner-Doom-Big-Band legt einen kurzweiligen, dennoch komplexen Zweitling mit Suchtfaktor nach.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 21.05.2021
Erhältlich über: Small Stone Recordings (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/RobotsoftheAncientWorld

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Category: Magazin, Reviews

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