Dread Sovereign – Alchemical Warfare

| 15. Januar 2021 | 0 Comments
Dread Sovereign

(c) Piet Goethals

Neben seiner Tätigkeit bei Primordial beackert Alan Averill „Nemtheanga“ gelegentlich einen Nebenschauplatz, der einst aus einer Jam-Session nach einer Album-Aufnahme entstand. Dread Sovereign verselbstständigten sich seither als im Vergleich zur Hauptband deutlich direktere Entität. Nach einer kleinen Ruhepause ist das Trio nun bei Metal Blade gelandet und packt einen weiten Nackenschlag zwischen Doom, Black und Heavy Metal aus: „Alchemical Warfare“.

Wie sich das für Nemtheangas diverse Bands gehört, wartet zu Beginn (nach einem kurzen Intro) eine gewaltige Einstiegshürde. Tatsächlich erstreckt sich das manische „She Wolves Of The Savage Season“ über wuchtige zehn Minuten, häutet sich gleich mehrfacht und bringt alles zusammen, was Dread Sovereign ausmacht. Beschwörende bis aggressive Vocals, forsche Uptempo-Attacken mit Thrash-Untertönen – die Black-Metal-Ursuppe lässt grüßen – und ranziger Heavy-Doom breiten brutale Schwingen aus, die Zäsuren zwischendurch gehen ebenfalls unter die Haut. Gerade der ellenlange, melodische Abgang hat es in sich.

Diese monumentalen Längen erreichen die übrigen Tracks zwar nicht (ganz), reißen dafür ähnlich mit. In „Ruin Upon The Temple Mount“ sind Dread Sovereign vergleichsweise nahe an Primordial dran, ohne dabei nach einem Abklatsch zu klingen. In der zweiten Hälfte wird es durchaus evil, Hellhammer lassen grüßen. Im direkten Anschluss rumpelt „You Don’t Move Me (I Don’t Give A Fuck)“ mit wachsender Begeisterung und punkigem Blackened-Sprint durchs Gebälk. Eine gewisse, durchaus angenehme Nähe zu Venom lässt sich nicht von der Hand weisen.

Auf grundsympathische Weise ist dieses Album von der Rolle, und gerade das macht seinen Charme aus. Dread Sovereign erlaubt Nemtheanga, eine Spur freier und schroffer auszuspielen, rumpelnde Ideen aufzuarbeiten und nicht so sehr auf die Form zu achten. Entsprechend vogelwild und abgedreht klingt „Alchemical Warfare“ – brachial, krachend, schon mal unsortiert und übermäßig roh, aber bei aller Ehrerbietung locker, unverkrampft. Die Reise in die schwermetallischen 80er Jahre kommt abermals gut.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.01.2021
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/DreadSovereign

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Category: Magazin, Reviews

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