In Mourning – Garden Of Storms

| 30. September 2019 | 0 Comments
In Mourning

(c) Agonia Records

Im Vorwärtsgang zurück zu den Wurzeln, das schaffen nur wenige Bands so gut wie In Mourning. Das Death-Doom-Kollektiv will eine Album-Trilogie beschließen, orientiert sich dafür aber an alten Tugenden. Auf „The Weight Of Oceans“ und „Afterglow“ folgt nun „Garden Of Storms“ als großes Finale. Um dieser Platte einen zusätzlichen Kick zu verpassen, holte man Jonas Kjellgren zurück ins Studio, der für das Frühwerk der Schweden verantwortlich war.

So klingen die neuen Tracks gleich eine Spur ruppiger, ohne die feine Klinge der letzten beiden Alben zu vernachlässigen. Der Opener „Black Storm“ bringt den alten, neuen Sound des Quintetts auf den Punkt. Von der ersten Sekunde an geht es herrlich ruppig zur Sache. Feiste Melodien und wütende Growls kollidieren miteinander, der Melodic-Death-Aspekt des Bandsounds tritt wieder deutlicher in den Vordergrund. Mitten aus dem Chaos erhebt sich ein majestätischer Refrain mit Klargesang, der an Schönheit kaum zu überbieten ist. Und schon geht die höllische Abfahrt weiter, das kleine Meisterwerk breitet seine Schwingen erneut aus.

Dieses hohe Level vermögen In Mourning zwar nicht über die gesamte Platte zu halten, was aber letztlich kein Problem sein soll. Ein „Huntress Moon“ spielt geschickt mit den metallischen Gezeiten, lässt den Song in den richtigen Momenten anschwellen, bevor das archetypische Death-Doom-Konstrukt hervortritt und die feine Klinge in die ruppige Ausritte presst. „Yields Of Sand“, ein etwas unorthodoxerer Track, lässt zwei Herzen – anmutige Schönheit und die verzerrte Fratze der ungefilterten Hässlichkeit – nebeneinander schlagen. Das muss man sich erst schön hören, hat aber seinen Reiz – so wie der überlange Rausschmeißer „The Lost Outpost“, der durchaus in proggigen Gefilden andockt.

In Mourning flirten heftig mit vollkommener Übertreibung und nähern sich an manchen Stellen von „Garden Of Storms“ sogar Borknagar an. Die wiedererlangte Härte, welche den Doom-Faktor eine Spur zurückschraubt, kommt gut und heftig, das Überwinden von Zeit und Raum hinsichtlich Bandsound reißt mit. Mit dem Abschluss ihrer Album-Trilogie befinden sich die Schweden zudem am musikalischen Scheideweg. Von urtypischem Melodic Death Metal über feinsinnigen Death Doom bis zur anspruchsvollen Extreme-Prog-Schiene ist hier alles dabei und für die Zukunft alles möglich. Den weiteren Weg gilt es mit Argusaugen zu beobachten, denn hier braut sich Hochspannendes zusammen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 04.10.2019
Erhältlich über: Agonia Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/inmourningband

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Category: Magazin, Reviews

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