Rise Of Avernus – Eigengrau

| 29. Januar 2018 | 0 Comments
Rise Of Avernus

(c) code666

Im breiten Death’n’Doom-Feld scheint dieser Name viel zu oft unterzugehen: Rise Of Avernus vermischen bleierne Härte und Düsternis mit orchestraler Opulenz – sozusagen der melancholische Gegenentwurf zu Fleshgod Apocalypse. In den letzten Jahren tourten die Australier unerlässlich und veröffentlichten vornehmlich Kleinformate. Unter der Regie von Logan Mader entstand nun „Eigengrau“, das erst zweite Studioalbum. Rise Of Avernus beschreiben damit totale Finsternis, bedingt durch das Fehlen jeglichen Lichtes, und das passt gewissermaßen auch zu ihrem Sound.

Acht mitreißende Kapitel führen durch Weltuntergangsstimmung mit kurioser Eigendynamik. Wie schräg und doch eingängig dieses finstere Endzeit-Szenario wirken kann, untermauert „Eigenlicht“. Keyboard und Streicher begleiten forsche Death-Doom-Töne – angesichts der gar melodischen und leicht synthetisch anmutenden Präsentation durchaus eine Frage des Geschmacks. Dass gerade hier die etwas ausladenden Instrumental-Abschnitte etwas zäher wirken, passt ins Bild, zumal rundherum gebolzt und geballert wird.

Damit sei aber keineswegs gesagt, dass diese Mischung frei von Reizen wäre. Im Gegenteil: „Forged In Eidolon“ propagiert perfektes Chaos, während „Terminus“ gelegentliche High-Speed-Attacken durch orchestrale Spitzen in Szene setzen lässt. Im folgenden „Ad Infinitum“ versuchen es die Herren aus Sydney wieder recht verspielt und rauben dem Doom-Konstrukt die nötige Atemluft – ein schwieriger Zwiespalt, den der furiose Rausschmeißer „Into Aetherium“ jedoch annähernd perfekt hinbekommt.

Keine leichte Kost, dieses „Eigengrau“. Rise Of Avernus verlassen sich so und so auf den Grower-Faktor ihres Sounds, hier mehr denn je. Nicht immer funktioniert die herbeigeführte Kollision mit orchestralen Elementen, in manchen Abschnitten würde man sich mehr Purismus wünschen. Und doch treffen die Australier immer wieder präzise ins Schwarze, begleitet von infernalen Growls und pointiert gesetztem Gesang. Gänsehaut-Atmosphäre trifft auf Kammerspiel trifft auf norwegische Retro-Finsternis – ein schwieriges, wohl aber unterhaltsames Erlebnis.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 02.02.2018
Erhältlich über: code666 / Aural Music (SPV)

Facebook: www.facebook.com/riseofavernus

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Category: Magazin, Reviews

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