Threat Signal – Disconnect

| 10. November 2017 | 0 Comments
Threat Signal

(c) Andrew Minarik

Ja, es gibt sie tatsächlich noch. Sechs Jahre nach ihrem bis dato letzten Album melden sich Threat Signal wieder aus dem Studio zurück. Jon Howard und Konsorten schrieben über drei Jahre lang an der neuen Platte, ließen sich auch im Studio ein wenig Zeit und begaben sich abschließend noch auf die Suche nach einem neuen Label. Agonia Records erhielt letztlich den Zuschlag und bringt nun „Disconnect“ auf den Markt – mehr als nur eine Rückkehr zu alter Form.

Musikalisch wirken die Kanadier noch eine Spur fokussierter, bewegen sich in modernen, melodischen Gefilden mit Thrash- und Metalcore-Untertönen. Klingt vertraut, ist es auch: Der Opener „Elimination Process“ hätte so auch auf den früheren Alben der Band funktioniert, wirkt jedoch zu keiner Zeit altbacken. Im Gegenteil: Der dezente Retro-Charme bekommt der technisch durchaus anspruchsvollen Abrissbirne, im beinahe obligatorischen Refrain mit Klargesang wird es überaus eingängig. Etwaige Kitsch-Klippen umschiffen Threat Signal locker.

Gefährlicher, möchte man meinen, wäre da schon die ruhige Ballade „Betrayal“ – semi-akustisch und ohne Drums instrumentiert, butterweich intoniert und doch schön bissig. Dass die Herrschaften direkt davor mit „Aura“ ein siebeneinhalbminütiges, mehrfach explodierendes Monster ohne wirklichen Durchhänger packen, passt irgendwie ins Bild. Das zweite Epos „Terminal Madness“ zieht sich im Mittelteil ein wenig und wird künstlich über die magische Zehn-Minuten-Grenze getragen – eine der nur ganz wenigen Schwachstellen, locker aufgewogen von der Urgewalt von „Exit The Matrix“ und dem herrlich anspruchsvollen, stellenweise ein wenig an Trivium erinnernden „Dimensions“.

Explosive, ansteckende Spielfreude zieht sich wie ein roter Faden durch dieses ellenlange Mini-Comeback-Album Threat Signals, das einfach nicht langweilig werden will. Ausladende Spielzeit hin oder her, „Disconnect“ fliegt förmlich vorbei mit nur wenigen kleineren Schwachstellen, dicker Arrangierung, hörbarem Spaß und cleveren Melodien, die sich binnen Sekunden einbrennen. Die Kanadier mögen lange auf sich haben warten lassen, zeigen sich dafür endlich wieder in Bestform.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 10.11.2017
Erhältlich über: Agonia Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/threatsignal

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Category: Magazin, Reviews

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