Despite Exile – Relics

| 13. November 2017 | 0 Comments
Despite Exile

(c) Lifeforce Records

Zwei Jahre nach ihrer überaus starken EP melden sich Italiens Tech-Death-Musterschüler Despite Exile endlich mit neuem Material zurück, und dieses Mal ist es gleich ein ganzes Album geworden. Nach dem Release von „Disperse“ tourte man unter anderem mit Oceano, Trivium und Betraying The Martyrs, bevor es die Herren aus Udine zurück ins Studio zog. Dort entstand mit „Relics“ ein mehr als tauglicher Nachfolger.

Große Veränderungen bleiben aus, was im Fall von Despite Exile eine feine Sache ist, denn schließlich hatten die Italiener ihren Sound bereits früh gefunden. Tech, Prog und Core reiten auf der eierlegenden Wollmilchsau durch verschiedenste Befindlichkeiten und erinnern dabei zuweilen an die frühen Between The Buried And Me. Mächtige, verquere Breitseiten, wie im Wellenbrecher „Into The Gyres“, zählen zur Standard-Ausstattung dieses Longplayers. Der angedeutete Refrain mit dezenten Djent-Untertönen wird infernal durchgebrüllt, rundherum regiert die pure instrumentale Apokalypse.

Dichte Melodieteppiche mit gelegentlichem Kitsch-Faktor lockern das Geschehen auf. Das mag Geschmackssache sein, funktioniert aber eigentlich recht gut, wie unter anderem „Absent Foundation“ zeigt – klingt kurzzeitig leicht synthetisch, räumt aber dennoch alles weg. „Of Imaginary Shipwrecks“ verlässt sich auf angedeutete hymnische Parts, die sich wiederum mit Knochenbrecher-Breakdowns und rasanten Attacken abwechseln. Zum Drüberstreuen packt „Deviant“ geradezu akrobatische Leistungen von Griffbrett bis Doublebass aus.

Hart, härter, Despite Exile: Mit Elan und Vollgas tanken sie sich durch gut 41 Minuten Tech-Death-Action, begleitet von mörderischen Breakdowns, durchaus eingängigen Parts und instrumentaler Hexerei. Das kann, gerade in der zweiten Albumhälfte, schon mal einen Hauch eindimensional wirken, doch der nächste Zusammenbruch ist bei „Relics“ nicht weit. Beeindruckendes Handwerk und durchaus stimmige, majestätische Songs gehen hier Hand in Hand – EP-Form bestätigt.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.11.2017
Erhältlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/despiteexile

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Category: Magazin, Reviews

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