Steak Number Eight – Kosmokoma

| 17. November 2015 | 0 Comments
Steak Number Eight

(c) Eva Vlonk

Der Bandname ein Tribut an den verstorbenen Bruder des Sängers, die Musik eine tiefe Verneigung vor proggigen, anspruchsvollen Metalklängen jedweder Art: Steak Number Eight sind etwas ganz Besonderes. Das blutjunge Quartett aus Belgien hat die Reife und Souveränität von alten Hasen, beweist aber gleichzeitig schier unwahrscheinliche jugendliche Ausdauer. Zwischen Sludge-Riffs, Post-Metal-Konstrukten, titanischer Düsternis und epischer Gewalt entwickelt sich „Kosmokoma“ zu einem der spannendsten Alben des Jahres.

Bereits der Opener verdeutlicht den latenten Wahnsinn der Herren aus dem Westen Flanderns. „Return Of The Kolomon“ agiert über weite Strecken instrumental und blubbert mit komplett abgedrehter Torche-Schlagseite, Stoner-Grooves und unterschwelliger Elektronik – ein Trip sondergleichen. Im direkten Anschluss führt „Your Soul Deserves To Die Twice“ in geregeltere Bahnen, und die erinnen nicht selten an Mastodon oder Isis the Band. Die gepressten, wütenden Screams werden zur Randerscheinung und dekorieren das psychedelisch-proggige Riff zum Ende hin mit zusätzlicher kaputter Energie.

„Kosmokoma“ als krank zu bezeichnen, ist durchaus legitim, schließlich es sich hierbei um 67 Minuten Weirdness in Reinkultur. So bezieht „It Might Be The Lights“ seine Kraft nur scheinbar aus der Ruhe, rechtfertigt mit plötzlichen hasserfüllten Ausbrüchen aber frühere Neurosis-Vergleiche. Das Abschluss-Doppel „Future Sky Batteries“ und „Space Punch“ hebt hingegen, wie der Titel bereits vermuten lässt, in interstellare Spähren aus und säumt die Stoner-Sludge-Riffs mit Prog-Energie und wahnwitzigem Space Rock. Selbst die stampfende Geradlinigkeit von „Gravity Giants“ hat ihre Daseinsberechtigung, maximierte Eingängigkeit inklusive.

Riesentypen, Riesenplatte – Steak Number Eight lassen Unwahrscheinliches so verdammt einfach erscheinen. Ihr „Kosmokoma“, die von irdischen Sphären losgelöste Interpretation von Ying und Yang, ist angesichts der überdimensionierten Albumlänge zunächst etwas einschüchternd. Gepaart mit einem schier unendlichen Fundus an Ideen, fällt der erste Durchlauf überwältigend aus. Mit ein wenig Zeit und Geduld fügen sich die Teile zu einem echten Husarenritt zusammen, zu einem konzeptuellen Meisterwerk mit unwahrscheinlicher Energie und brillanter Arrangierung. Zig Genres, manische Melodien, unwirtliches Antlitz und Überraschungen an jeder Ecke – die Belgier packen zum Jahresende ein essentielles Kleinod aus.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 20.11.2015
Erhätlich über: Indie Recordings (Edel Music Distribution)

Website: www.steaknumbereight.com
Facebook: www.facebook.com/steaknumber8

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Category: Magazin, Reviews

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