Revocation – Deathless

| 8. Oktober 2014 | 0 Comments

Revocation

Bei Revocation ist es in den 14 Monaten seit der Veröffentlichung ihres eponymen vierten Albums drunter und drüber gegangen. Zurecht als Prog / Tech Death-Hoffnung gefeiert, tourte man fleißig (zuletzt im Sommer mit DevilDriver und Whitechapel), verfeinerte den eigenen Sound und wechselte noch dazu zu Metal Blade Records. Irgendwo zwischendurch wurde „Deathless“ geschrieben, unter anderem auch auf Tour, wovon auch die Texte handeln. Von einem Schnellschuss kann aber keineswegs die Rede sein.

Scheinbar mühelos knüpfen Revocation von der ersten Note weg an die Qualität des direkten Vorgängers an, zeigen sich dabei ebenso für neue Einflüsse offen. Gerade die melodischen, hymnischen Prog-Parts nehmen nun mehr Raum ein. Wenn sich beispielsweise aus dem schwer atmenden „United Helotry“ einige erhabene Sekunden voller Klargesang und choraler Melodik herauslösen, darf man schon mal begeistert sein. Ein ähnliches Rezept verfolgt das zuweilen schwer groovende, stampfende „Labyrinth Of Eyes“. Auch der vielleicht beste Track dieses fünften Studioalbums setzt auf eingängige, klare Passagen, baut dabei gleichzeitig die zuletzt in den Hintergrund gerückten Thrash-Elemente zu einer kleinen Macht aus.

Das folgende „Madness Opus“ wurde auf der letzten Tour bereits extensiv gespielt und zeigt die US-Amerikaner von ihrer – rein auf das Tempo bezogen – bislang schwerfälligsten Seite. Selbst in dieser Groove-Manier gehen die Prog- und Tech-Anleihen durch die Decke, werden fokussiert und zielgenau eingesetzt, unterbrochen von jazzigen Zwischenspielen, die im Mittelteil des Instrumentals „Apex“ gipfeln. Hernach: „Witch Trials“, ein weiteres Paradebeispiel ausgesuchter Spielfreude. Thrash, Death, Prog, Tech, Jazz kondensiert auf sechs Minuten in wechselnden Intensitäten und Spannungsbögen, dominiert von atemberaubender Gitarrenarbeit und einer Fülle an präzisen Soli.

Wer Revocation bislang nicht auf der Rechnung hatte: selbst schuld. Die auf dem eponymen Vorgänger gegebenen Versprechen löst „Deathless“ nur 14 Monate später auf erschreckend souveräne Art und Weise ein. Sauberes, geradezu makelloses Songwriting, gewohnt ausladende Soli, instrumentaler Kollisionskurs und die schrittweise Verschiedung von Tech-Extremen zu proggigem Wahnwitz tun dem Quartett aus Boston, Massachusetts unwahrscheinlich gut. Revocation sind drauf und dran sich ihren rechtmäßigen Platz neben Cynic freizuschaufeln.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 10.10.2014
Erhätlich über: Metal Blade (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/Revocation

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Category: Magazin, Reviews

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