Hour Of Penance – Sedition
Auch in der ‚ewigen Stadt‘ wird amtlich gebastet. Hour Of Penance aus Rom haben sich brutalem Death Metal-Geballer verschrieben und werden nicht müde zu betonen, dass das Genre weder ein Trend noch eine Modenschau, sondern eine Lebensart beziehungsweise, wie die Italiener feststellen, ein Leben im Tod sei. Klingt düster, passt aber auch zum kompromisslosen High Energy-Blasting zwischen Nile, Behemoth und klassischen Morbid Angel. Mit Prosthetic Records hat man endlich einen anständigen Label-Partner für „Sedition“, das fünfte Studioalbum seit 2003, am Start.
Nach einem kurzen Intro setzt die Apokalypse in Form von „Enlightened Submission“ ein. So melodisch der Auftakt auch wirkt, so brutal wird es in weiterer Folge. Simone Piras vermöbelt sein Drumkit besonders brutal, während Paolo Pieri über relativ gleichförmiges Shredding growlt. Was die Italiener jedoch interessant macht, deutet der Mittelteil an: Tempo raus, Melodiefaktor ein wenig höher geschraubt, Leinen los für eine monströse Groove-Passage. Eben jene Momente des Innehaltens machen den Reiz von Hour Of Penance aus, wie beispielsweise das infernale „Decimate The Ancestry Of The Only God“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Gerade die Kombination aus fiesem Solo und Hochgeschwindigkeits-Blasts macht Laune.
In ähnlicher Gangart, zuweilen einen Tacken zu repetitiv, geht es weiter. „Ascension“ verneigt sich mit seinem verspielten Mittelteil ein wenig vor Nile, „Blind Obedience“ erinnert an die geradlinigeren Tracks der Labelmates Beneath The Massacre und der Quasi-Titeltrack „Sedition Through Scorn“ deutet sogar so etwas wie ein Breakdown an. So ganz wollen sich Hour Of Penance der Moderne nicht verschließen, wobei sie von eben jenen Experimenten profitieren. Auch wenn die Formel aus brutalem Todesstahl und dezent melodischen Midtempo-Passagen geschickt umgesetzt wird, gibt es bei gerade einmal 32 Minuten Spielzeit die eine oder andere Wiederholung zu viel auf „Sedition“, das jedoch immer noch als martialisches Brecheisen des Unterganges durchgeht. Die Idee ist gut, mit mehr Dynamik im Songwriting könnten sich die Italiener jedoch problemlos im Brutal Death-Spitzenfeld platzieren. Brachiale Hits haben die Herren bereits ausreichend im Gepäck.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 06.04.2012
Erhätlich über: Prosthetic Records (Sony Music)
Facebook: www.facebook.com/hourofpenance
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