Primitive Weapons – The Shadow Gallery

| 2. April 2012 | 0 Comments

Primitive Weapons

Düster geht die Welt zugrunde, besonders wenn Primitive Weapons aufschlagen. Das Quintett aus Brooklyn kennt man bislang maximal als Insider durch kleine Vinyl-Releases zwischen rumpeligem DC-Hardcore, Kylesa-Sludge und der schwermütigen Anti-Materie von Tombs. Für ihr Debütalbum – ein Begriff, der mit Vorsicht zu genießen ist – sind die US-Amerikaner auf Prosthetic Records gelandet. „The Shadow Gallery“ verpackt pure Zerstörung in unter 26 rasende Minuten.

Mit vereinsamten Drumrolls und ein wenig Feedback eröffnet „Good Hunting“, bevor sich Primitive Weapons kopfüber in eine wahre Tour de Force zwischen schroffen Gitarren mit gelegentlichem Math- und Noise-Faktor, verschachtelte Rhythmik und wütendes Gekeife stürzen, ebenso roh wie faszinierend und eindringlich. Gerade die in Nähe der Zwei-Minuten-Marke auftretenden melodischen Riffs machen den Reiz diesen kakophonischen Auftakt aus, verschlepptes Tempo inklusive. „Quitters Anthems“ setzt sogar noch einen Tacken drauf und erinnert an die ruhigeren, beinahe groovenden Tracks der letzten beiden Converge-Alben. Mit einem kurzen aber effektiven Spoken-Word-Part sorgt der Brooklyn-Fünfer überdies für ein wenig Old School-Dynamik.

In dieser Gangart geht es weiter. Mal ein wenig forscher („The Death Of Boredom“ experimentiert mit jener Hardcore-Punk-Energie, die man von den Labelmates The Greenery kennt, nur um zwischendurch mit Mastodon-Vocals zu überraschen), mal im bleiernen Midtempo-Bereich operierend („Big Chief“ verbindet Kylesa-Vibes mit Klargesang und tollwütigem Gekeife) treffen Primitive Weapons immer ins Ziel, sogar wenn sie im finalen „Black Funds“ doomige Napalm Death-Vibes in ihren Mix integrieren. Selbst für Genre-Standards ist „The Shadow Gallery“ viel zu kurz, dafür umso effektiver. Die Mannen aus Brooklyn haben die lang ersehnte Antwort auf das manische Frühwerk von Cave In gefunden. Hier braut sich Großes zusammen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 06.04.2012
Erhätlich über: Prosthetic Records (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/primitiveweapons

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Category: Magazin, Reviews

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