Dead Heat – Process Of Elimination

| 8. Oktober 2025 | 0 Comments
Dead Heat

(c) Luis Hernandez

Der metallische Crossover-Gedanke der 80er und 90er genießt einmal mehr ordentlich Aufwind. Das wissen auch die 2016 in Kalifornien gegründeten Dead Heat, die auf ihren bisherigen beiden Alben und diversen Kleinformaten Trash Metal, Hardcore und brachiale Wucht zusammenbrachten. Nun sind sie bei Metal Blade gelandet und nützen die neue, größere Bühne, um erneut beherzt zuzulangen. „Process Of Elimination“ klopft einmal mehr alles in einen scheppernden Topf, versucht mit jedem Track kleine Geschichten zu erzählen und setzt sich zugleich lautstark gegen Rassismus und Bigotterie ein.

Mit dem akustischen Intro, sich plötzlich verfinsternden Himmel und der drastischen Explosion könnte der Opener „Perpetual Punishment“ kaum klassischer ausfallen. Dead Heat gestalten ihren Thrash-Ansatz roh und räudig, lassen Chris Ramos wütend keifen, dann rattert schon das erste Solo durch. Giftige Hardcore-Untertöne und ein monumentales Breakdown im Schlussakt zerlegen alles. Das versucht auch „Solace Denied“ und braucht erst einmal eine ganze Weile, bis es auf den Punkt kommt. Der silbenreiche Husarenritt mit dem konstant schwankenden Tempo und dem galligen Auftreten kommt ebenfalls gut.

Nach und nach entwickelt sich diese Platte zum Siegeszug, darunter das angenehm schwerfällige „Enemy“. Zu Beginn darf der Bass in den Vordergrund rücken, danach folgen metallische Hardcore-Muskelspiele und Crossover Marke Suicidal Tendencies und DRI. In dieser ungefilterten Wut fühlen sich Dead Heat hörbar zuhause, wenngleich die beiden Mini-Instrumentals direkt danach – „Seventh Gate“ und „DH Stomp“ – den Fluss des Albums unnötig durchbrechen. Es soll der einzige Makel bleiben, denn rundherum wird es angenehm scharfkantig, wie in „Annihilation Nation“ mit seinem aggressiven Groove oder dem erst atemlosen, dann erstaunlich verspielten Abgang „Hatred Bestowed“.

Was man hier hört, bringt selbstverständlich einen vertrauten Touch mit, doch macht gerade dieser richtig Laune. Vom klaren Bekenntnis zu Tendencies-verwandten Bands über Slayer-Gitarren bis hin zum Wahnsinn von Power Trip docken Dead Heat in manch vertrautem Hafen an und toben sich mit wachsender Begeisterung aus. „Process Of Elimination“ ist laut, drückend, brutal und voller Herzblut, lässt den Schweiß von der Decke tropfen und befeuert jeden Pit mit wachsender Begeisterung. Der Einstand für Metal Blade ist eine runde, giftige Angelegenheit, die Laune macht und das Live-Erlebnis zum Muss gestaltet.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 10.10.2025
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)

Facebook: www.facebook.com/DeadHeat805

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Category: Magazin, Reviews

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