Ereb Altor – Hälsingemörker

| 4. Februar 2025 | 0 Comments
Ereb Altor

(c) Christine Linde

Wenige Bands sind so konstant und zuverlässig wie Ereb Altor. Wenn nicht gerade Neues bei Isole ansteht, widmet sich das Quartett epischen Viking-Metal-Klängen, selbstverständlich den mystischen Welten längst vergangener skandinavischer Tage entnommen. Geradezu etatmäßig legt man aktuell mehr Wert denn je auf Epik, schraubt beißende Härte sukzessive zurück, ohne sich gänzlich von derlei Extremen zu verabschieden. Wenig überraschend gibt sich „Hälsingemörker“ groß, majestätisch, geradezu opulent.

Die schiere, schwer in Worte zu fassende Intensität, mit der „Valkyrian Fate“ dieses Album eröffnet, reißt sofort mit. Beißende Heavyness und schroffe Gitarren legen den Grundstein für mächtige, hymnische Vocals und Refrain-artige Gebilde, die – natürlich – Epik in rauen Mengen freisetzen. Vielschichtige Gesangsmelodien führen schließlich mitten hinein in eine verzweifelte wie aufwühlende Zäsur, diese macht Platz für growlende Extreme, die wiederum im Schlussakt sämtliche Welten zusammenlaufen lassen. Exakt das beherrschen Ereb Altor wie nur wenige andere Bands – mächtig und imposant auf der einen, giftig und wütend auf der anderen Seite.

Und doch überwiegen – mehr denn je – die cineastischen Momente, die bleierner Schwere geradezu himmlische Harmonien entlocken. „Träldom“ klagt an, lässt Black Metal-artige Soundscapes aus den Tiefen des Arrangements klettern, sprintet zwischendurch regelrecht und bleibt selbst inmitten roher Härte geradezu anmutig. Selten stand man Borknagar so nah. Und doch weiß man zu jeder Zeit ganz genau, wer hier am Werke ist. Siehe und höre „The Last Step“: ein gewaltiger, fatalistischer Abgang, der Gift und Galle aus dem Ärmel schüttelt, mit natürlicher Mystik ringt und dabei hinsichtlich Songwriting nochmal einen drauflegt.

Als kleine Zugabe packen Ereb Altor ihre drei Singles aus dem Vorsommer hinzu und runden damit ein bärenstarkes Gesamtpaket auf. Die Nordlichter verzichten keinesfalls auf beißende, gerne mal radikale und kompromisslose Härte, klingen insgesamt dennoch melodischer und härter – das gekonnte Finden einer neuen Mitte, die den Schwerpunkt weiter verschiebt und damit einen weiteren Volltreffer landet. „Hälsingemörker“ konsolidiert Ereb Altor einmal mehr auf hohem Niveau, liefert Service am Fan und entwickelt sich doch auf Raten weiter. Mehr braucht es auch nicht.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 07.02.2025
Erhältlich über: Hammerheart Records (SPV)

Website: www.erebaltor.com
Facebook: www.facebook.com/ErebAltorOfficial

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Category: Magazin, Reviews

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