Terromania – Nyctophobic

| 13. November 2023 | 0 Comments
Terromania

(c) Diltteri & Iitu Purhonen

Mit einem eher ungewöhnlichen Sound, den man auch bei der neuen Heimat Ripple Music eher selten hört, biegen Terromania ums Eck. Das erst 2018 gegründete Quintett aus Finnland vermengt Power Metal mit Prog und Melodic Death, nennt so unterschiedliche Bands wie Ghost, Devin Townsend und Lordi als Einflüsse, wobei vor allem Townsends verschiedene Projekte damals und heute durchschimmern. Eingängig, knüppelhart und komplex, so zeigt sich der Erstling „Nyctophobic“.

Nach einem kurzen Intro geht „Disturbingly Beautiful“ sogleich in die Vollen und umreißt den eigentümlichen Sound der Nordlichter wunderbar. Die ruppige Melodic-Death-Wucht ist vorhanden, ebenso der geradezu poppige Power-Metal-Sound samt leicht käsigen Melodien, während es darunter brodelt, sowohl hinsichtlich Heavyness als auch in Richtung Anspruch. Ein brutales Modern-Prog-Breakdown rundet die vier Minuten ab. Während man sich noch fragt, was hier gerade passiert sei, packt „The Pain Makes You Feel Alive“ eine Halford’sche Kopfstimme aus, sagt vertrauten Rhythmuskonzepten den Kampf an und kreuzt Babymetal mit Van Halen und Strapping Young Lad. Geht’s noch?

Diese Frage stellt man sich immer wieder gerne, während sich die Summe der einzelnen Teile langsam zusammenfügt, wie ein überdimensionales Puzzle. Die bedrohliche Schwere von „Lovely Nightmare“ überrascht mit einem weiteren Pop-Chorus aus dem Nirgendwo, während „Ceremonial Graveyard“ Schock-Rock mit der rauen Metalkeule bügelt. Im abschließenden „Fight The Inner Darkness“ arbeiten sich Terromania aus einer vermeintlichen Halb-Ballade zu Djent-artigem Riffing vor, bevor Prog mit hymnischen Chören kollidiert und dabei mit wachsender Begeisterung vollends eskaliert.

Was hier genau passiert, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen, doch weiß das Ergebnis von der ersten bis zur letzten Sekunde unterhalten. Modern Metal mal anders, so oder so ähnlich lässt sich „Nyctophobic“ auf den Punkt bringen. Terromania klopfen einfach alles in den Topf, was sie gerade finden konnten, und werkeln so lange herum, bis alles irgendwie zusammenpasst. Eingängige Momente, derbe Nackenschläge, komplexer Anspruch und bekömmlicher Käse wissen tatsächlich zu unterhalten – ein schwieriger wie unterhaltsamer Einstand, der durchaus einiges an Potenzial offenbart.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.11.2023
Erhältlich über: Ripple Music

Facebook: www.facebook.com/terromaniaband

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Category: Magazin, Reviews

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