Swan Valley Heights – Terminal Forest
Zeitlose Klänge sowie unendliche Weiten führten Swan Valley Heights auf eine musikalische Reise zwischen Stoner, Fuzz und Psych. Man tourte unter anderem mit Truckfighters und Colour Haze, spielte auf Festivals und entwickelte zugleich den eigenen Sound weiter. Für sein neuestes Werk zog sich das Trio aus München und Berlin in eine Holzhütte mitten im Wald zurück, um sich kreativ treiben zu lassen. Das Ergebnis, „Terminal Forest“, kann sich mehr als hören lassen.
Die ‚Einstiegshürde‘ nimmt direkt mehr als elf Minuten in Anspruch: „Microbe Forest“ wagt sich zaghaft in die Untiefen von Swan Valley Heights vor. Langsam, aber beständig kommen weitere Instrumente hinzu, werden die musikalischen Höhen und Tiefen ausgelotet, brandet etwas Heavyness auf. Das Spiel mit Ebbe und Flut hat Post-Rock-Qualitäten, die ellenlangen, instrumentalen Einlagen wagen sich auf große Entdeckungsreise. Dahinter bäumt sich „The Hunger“ auf, vergleichsweise kurz und direkt, etwas aufbrausend, und doch so gekonnt ausbalanciert. Nahezu meditativer Gesang bettet sich wie ein weiteres Instrument im Arrangement ein, die geschickt eingestreute Intensität macht richtig Laune.
Mit etwaigen Erwartungen und Vorlagen bricht man so und so mit wachsender Begeisterung. Das illustriert unter anderem das sich mehrfach häutende „Star Fever“, ein weiteres Epos mit herrlichem Space-Klangteppich zu Beginn, der einlullt, der die Bühne für zaghaftes Vorantasten bietet. Nach fünf Minuten folgt das erste Highlight. Wüste Stoner-Intensität trifft auf flirrenden, entfremdeten Gesang, brachiale Breitseiten bereiten auf die nächste interstellare Zäsur vor. Und dann ist da noch das große Crescendo, unwahrscheinlich drückend, alles zerlegend, in seiner schieren Kompromisslosigkeit und Wucht kaum auszuhalten.
Einmal mehr nehmen Swan Valley Heights auf eine wunderbar eigenwillige Reise mit, einmal mehr weiß die kompromisslose und zugleich verspielte Präsentation restlos zu begeistern. Das Trio schwebt auf einer Art Wolke, hypnotisiert und verzaubert, nur um im richtigen Moment mit der Tür ins Haus zu fallen. „Terminal Forest“ konsolidiert das bisherige Schaffen auf hohem Niveau, bemüht zusätzliche Härte und noch mehr Tiefgang, Sinnsuche, spacige Ausritte. Swan Valley Heights etablieren sich endgültig als Fuzz-Magier der verspielten Sorte.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 31.03.2023
Erhältlich über: Fuzzorama Records (Bertus)
Website: www.swanvalleyheights.com
Facebook: www.facebook.com/swanvalleyheights
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