August Burns Red – Death Below

| 24. März 2023 | 0 Comments
August Burns Red

(c) August Burns Red

Die letzten Jahre waren wohl für kaum jemanden einfach. Das wissen auch August Burns Red und lassen ihre Musik sprechen. Drei Jahre nach „Guardians“ konzentrieren sie ihren ohnehin düsteren und vergleichsweise brachialen Metalcore mehr denn je auf die Schattenseiten und werden noch eine Spur persönlicher. „Death Below“ trägt die Wut der Verzweiflung bereits im Namen, ist aber ebenso bereit für Momente des Triumphs und der Erlösung; für das bisschen Hoffnung, das alles überdauert.

„Ancestry“ war der erste Vorbote und zählt zugleich zu den besten Tracks der neuen Platte. Die schier unfassbare Wucht, mit der sich dieses Stück Musik aus den Untiefen der Seele erhebt und furiose Double-Bass-Salven abfeuert, ringt Respekt ab. August Burns Red schrauben die Härte noch einmal in die Höhe, Jesse Leach von Killswitch Engage sorgt für einen von wenigen lichten Klargesang-Momenten auf dieser Platte – kurz, intensiv, unwiderstehlich. Hingegen führt „Backfire“ sofort in media res, erhöht die Schlagzahl deutlich und lässt die Muskeln spielen. Zwischen unwiderstehlichen Sprints, düsteren Einschüben und Groove-artigen Highlights drehen diese viereinhalb Minuten am Rad und geben sich infernaler denn je.

Eingerahmt wird das Album von zwei Epen, die jeweils an der Acht-Minuten-Marke kratzen. „The Cleansing“ ruft so ziemlich das gesamte musikalische Potenzial des Quintetts ab. Nicht zum letzten Mal fällt vergleichsweise dezent im Hintergrund operierende Elektronik auf, welche die Stimmung verdichtet und exquisit auf die finale Fanfare des Lichts vorbereitet. Auch „Reckoning“ zeugt von Wandlungsfähigkeit. Gemeinsam mit Spencer Chamberlain von Underoath, der nächste exzellent eingesetzte Gast, tanken sich August Burns Red durch ein komplexes, vielschichtiges Stück Musik. Speziell die etwas gemächlichere und zugleich unruhige zweite Hälfte mit ihren steten Wendungen macht besondere Laune.

August Burns Red standen immer schon für relativ schroffen Metalcore, erreichen auf „Death Below“ jedoch ein neues, zerstörerisches Level. Hörbar von den Wirren und Rückschlägen der jüngeren Vergangenheit gebeutelt, geht das Quintett mit neuer, ungefilterter Härte und Intensität voran. Lichte Momente tauchen selten auf, müssen erst erarbeitet werden, doch liegt gerade darin ein Reiz – man verdient sich den Silberstreif am Horizont, der dadurch noch eine Spur schöner ausfällt. Beständig behalten August Burns Red ihren Kurs bei und bleiben im besten Sinne unerreicht.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.03.2023
Erhältlich über: SharpTone Records (Rough Trade)

Website: augustburnsred.com
Facebook: www.facebook.com/augustburnsred

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Category: Magazin, Reviews

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