Freedom Hawk – Take All You Can

| 23. September 2022 | 0 Comments
Freedom Hawk

(c) Freedom Hawk

Die nach wie vor sträflich unterschätzten Heavy-Rock-Meister Freedom Hawk machten sich in den letzten Jahren vergleichsweise rar. Nach dem Release von „Beast Remains,“ ihrem ersten Album für Ripple Music, richteten sie sich ihr eigenes Aufnahmestudio mit Proberaum ein und tankten neues Selbstvertrauen. Die Welt, so das Quartett aus Virginia Beach, braucht Liebe. Ihre neue Platte „Take All You Can“ lotet dieses Verlangen auf düstere Weise aus und lässt unter anderem bluesige Elemente Einzug halten.

„Age Of The Idiot“ eröffnet schwerfällig und angriffslustig, eine klare Aussage über den Status Quo der Gesellschaft. TR Morton schüttelt nicht nur mächtige Riffs aus dem Ärmel, seine packende Stimme brennt sich gerade in den etwas höheren Registern ein. Rundherum entwickelt sich ein treibender Rocksong mit etatmäßigen Stoner-Untertönen und kurzweiliger Heavyness, ein echter Klangwall, auf den mit dem Titelsong „Take All You Can“ ein echtes Brett folgt. Das Tempo geht raus, proto-metallische Anwandlungen kommen hinzu, zudem punktet der Track durch schiere Wucht. In einer Art inneren Mitte der bratenden Explosivität gefangen, ziehen Freedom Hawk mit Gusto sämtliche Register.

Diese Klasse halten sie locker. „Comin‘ Home“ rückt die angekündigten Blues-Muster stärker in den Mittelpunkt, wirkt federnd und bedrückend zu gleichen Teilen. Hier dreht sich viel um wechselnde Stimmungen, zumindest bis das nächste mächtige Riff mit dem schrubbenden Basslauf kollidiert. „We All Need Rock N‘ Roll“ hat etwas von einem Mission Statement. Die zweistimmigen Gitarren kommen gut, der anfangs unscheinbar anmutende Track steuert den Rauschzustand an und überschlägt sich zuweilen selbst, tritt Solo über Solo los. Hingegen bewegt sich das abschließende „Desert Song“ in etatmäßigen Space-Rock-Gefilden, schwingt sich zur proggig angehauchten Sinnsuche auf und nimmt auf eine manische wie kurzweilige Reise mit.

Ein weiteres Mal verfeinern Freedom Hawk ihren Stil konzentriert, ohne sich zu weit von den Wurzeln zu entfernen. Nach wie vor setzt das US-Quartett auf zwingende, kurzweilige Riffgewalt, stellt sich zugleich angenehm breit und unterhaltsam auf. Neue Blues-Ideen kommen gut, die obligatorischen Space-Ausreißer mischen mit, dazu setzt es Heavyness und eingängige Vocals in lockerer Abfolge. „Take All You Can“ festigt den Status der Veteranen als Könner ihres Fachs, die eigentlich längst wesentlich größer sein müssten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.09.2022
Erhältlich über: Ripple Music (Bertus)

Website: www.freedomhawk.net
Facebook: www.facebook.com/freedomhawkmusic

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Category: Magazin, Reviews

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