Abest – Molten Husk

| 16. August 2022 | 0 Comments
Abest

(c) Abest

Den permanenten Zusammenstoß von Metal und Hardcore zelebrieren Abest mittlerweile mit ausgesuchter Präzision. Auf ihren drei bisherigen Alben fanden schroffe Extreme mit Black-Metal- und Crust-Anteilen immer weiter zusammen, begleitet von episch angehauchter und zugleich desolater Schwere. Exakt jenes Rezept will nun aktiv weiterverfolgt werden. „Molten Husk“, so die vollmundige Ankündigung, soll den Sound in neue, noch extremere Sphären hieven. Na Mahlzeit.

„Into A Mirrored Hell“, dieses recht weit hinten versteckte Stück Chaos, verdeutlicht den neuen, alten Wahnsinn des Trios. Abest sehen keine Notwendigkeit, mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus zu fallen, nehmen sich etwas zurück und ziehen stattdessen überdimensionale, sägende Wände auf, die Post Metal mit Sludge-artigen Formationen kreuzen. Der etatmäßige Quasi-Sprint in der zweiten Hälfte kommt gut und zur richtigen Zeit. Dass im direkten Anschluss mit „Cognitive Empathy“ eine kaputte, ranzige Abrissbirne folgt, passt ins Bild. Blackened Hardcore bekommt den Herren prima.

Im Titelsong „Molten Husk“ deuten die entstellten Gitarren Psychoterror an. Dieser erste Eindruck bewahrheitet sich in sämtlichen Facetten, denn die ruppigen, sich selbst zersetzenden Wände brauchen keine Tempo-Verschärfung, um neben wütenden, teils heiseren Growls aufzublühen. Abest setzen kleinere Variationen und kurze, prägnante Wutausbrüche ein, der Rest ergibt sich von selbst. Stark ist auch „Bulging Aversion“, das mehrere kleine Zäsuren bemüht, wie ein Derwisch um sich schlägt und schließlich, unter Höllenqualen, vor der Dissonanz kapituliert.

Komplett am Rad gedreht für vollen Erfolg: Abest drehen etwas an den Stellschrauben und machen damit alles richtig. „Molten Husk“ ist tatsächlich ihre bislang beste Platte, was bei dem ohnehin unterhaltsamen Katalog etwas heißt. Mehr Post Metal im Mittelpunkt, das bedeutet mehr Abwechslung, mehr Dynamik, mehr Aha-Momente; ohne mit dem vertrauten Sound zu brechen, versteht sich. Die infernale Wut und stete Gefährlichkeit gestaltet sich bloß eine Portion schillernder und unberechenbar – eine von vorne bis hinten richtig runde Sache, die mit Gusto zerstört.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.08.2022
Erhältlich über: Moment of Collapse Records (Broken Silence)

Facebook: www.facebook.com/abestmusic

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Category: Magazin, Reviews

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