Dunbarrow – Dunbarrow III

| 25. Mai 2021 | 0 Comments
Dunbarrow

(c) Olav Vikingstad

Die wunderbare Schwere des Seins begleitet Dunbarrow aus Norwegen. Proto-Doom steht auf der Speisekarte des Quintetts aus Haugesund, gekleidet in die bleierne Schwere der Pioniere. Soll heißen: Black Sabbath, Pentagram und Konsorten mischen an vorderster Front mit. „Dunbarrow III“, das bereits dritte Album der Nordlichter, bemüht sich um Veränderung im Kleinen, und kündigt unter anderem etwas mehr Heavyness sowie Distortion an.

Bereits der eröffnende Monolith „Death That Never Dies“ verdeutlicht diesen Anspruch nach einem kurzen Intro. Espen Andersens Stimmlage liegt irgendwo zwischen den Frontmännern der eingangs erwähnten Granden, der Song an sich verbreitet süßliche Wucht in aller Gemächlichkeit, die im richtigen Moment mit archetypischen Sabbath-Riffs arbeitet und sogar Platz für ein verspieltes, leicht jazziges Piano findet. Klingt gewöhnungsbedürftig, passt aber prima zum Song. Hingegen erinnert „Curse“ an die großen Klassiker, selbst wenn es in manchen Momenten arg nach Schema F vorangeht. Doch auch die Reißbrett-Struktur kann nicht über den kurzweiligen Track hinwegtäuschen.

Letztlich fällt „Turn In Your Grave“ musikalisch aus dem Rahmen, wenngleich der Siebenminüter prima in die frühen 70er gepasst hätte. Psychedelische Klänge mit folkiger Note tragen auf herrlich durchgehangenen Flügeln durch die Melancholie des Seins. Rund um diesen Farbtupfer in Grautönen werfen Dunbarrow gewohnt kurzweilige Riffs ab. „In My Heart“ trägt natürlich gewisse Iommi-Qualitäten in sich und braust ordentlich auf, während das süßliche „Turns To Dust“ sogar etwas in Richtung Dio-Zeitalter schielt. Könnte das ein Ausblick in die Zukunft sein?

Natürlich lehnt sich „Dunbarrow III“ nicht sonderlich weit aus dem Proto- und Retro-Fenster, das war aber auch kaum erwartet worden. Stattdessen bleiben Dunbarrow sich und ihrem Sound treu mit gewohnt furztrockenen Riffs, süßlicher Grundstimmung, geschmackvoller Schwere und kleinen, psychedelisch angehauchten Ausflügen als Zugeständnis an die reproduzierte Zeit. Neue Nuancen bekommen dem Sound der Norweger gut, die angekündigte Heavyness hält tatsächlich Einzug. Auch der dritte Streich unterhält von vorne bis hinten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.05.2021
Erhältlich über: Blues For The Red Sun Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/Dunbarrow

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES