Our Hollow, Our Home – Burn In The Flood

| 26. Mai 2021 | 0 Comments
Our Hollow, Our Home

(c) Our Hollow, Our Home

Die melodische Abrissbirne kreist wieder: Our Hollow, Our Home sind längst mehr als nur ein weiterer Metalcore-Geheimtipp. Das britische Quintett erarbeitete sich seinen Status als echtes Powerhouse in bester DIY-Manier, begleitet von starkem Songwriting und energiegeladenen Live-Performances. Während sich der Vorgänger „In Moment // In Memory“ mit dem Tod von Gitarrist und Sänger Tobias Youngs Vater auseinandersetzte, distanziert er sich dieses Mal bewusst von dieser Trauerarbeit. Stattdessen besteht „Burn In The Flood“ aus elf Songs über elf verschiedene Gefühle, natürlich wieder gemeinsam mit dem zweiten Frontmann Connor Hallisey in gewohntem Core-Standard vorgetragen.

Mit einer gesanglichen Doppelspitze – einmal hart und derb, einmal melodisch und eingängig – kann man so und so nichts verkehrt machen. Our Hollow, Our Home wissen diese Dynamik seit jeher fantastisch einzusetzen, und der eröffnende Titelsong „Burn In The Flood“ drückt sogleich alles nieder. Die Briten legen ihren Metalcore besonders melodisch aus, mit dicken Hooks und ausreichend eingängigen Momenten. Selbst die brachial angedachten Strophen schlagen nicht über die Stränge – Bury Tomorrow lassen unter anderem grüßen. Im wuchtigen und zugleich Hook-lastigen „Nerv“ mit dem neuen TheCityIsOurs-Frontmann Oli Duncanson als Gast erhöht das Quintett die Schlagzahl deutlich und findet doch wieder zurück zu einem eingängigen Riesenchorus.

Kurz vor Schluss fällt „Blood“ aus dem Rahmen. Growls und Screams werden auf ein absolutes Minimum reduziert, stattdessen legen Our Hollow, Our Home den Song semi-balladesk an und drängen, wie zuletzt Architects, ins Radio. An dieses Schmalzbrot muss man sich erst gewöhnen, die Arrangierung ist trotzdem sehr clever. „In Retrospect“ führt wieder in vertraute Gefilde – deutlich wütender, deutlich forscher und zugleich mit den beinahe obligatorischen Zeilen Sprechgesang, die ein wenig Nu Metal andeuten. Erwähnenswert sind die beiden anderen Gäste, die mal eben für sympathische Verwüstung sorgen. Ryo Kinoshita von Crystal Lake pusht den Genre-Hit „Remember Me“ nach vorne, während Lochie Keogh von Alpha Wolf in „Children Of Manus“ einen der härtesten neuen Song mit wachsender Begeisterung zerlegt.

Zwischen angedeuteter Radiotauglichkeit und schroffer Bärbeißigkeit treten die Briten den nächsten Metalcore-Leckerbissen los. „Burn In The Flood“ bringt alle Zutaten für einen Überflieger mit, ist gleichermaßen massentauglich und derb. Zudem schreiben Our Hollow, Our Home richtig gute Songs, in die man sich prima reinversetzen kann, vereinen die alte und neue Schule mit wachsender Begeisterung. Spätestens jetzt sollte ihnen der Core-Olymp sicher sein.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.05.2021
Erhältlich über: //Hollow Music (Tunecore)

Website: www.ourhollowourhome.com
Facebook: www.facebook.com/ourhollowourhome

Teile diesen Artikel

Tags: , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES