One Hour Hell – Voidwalker

| 9. September 2019 | 0 Comments
One Hour Hell

(c) Jens Ryden

Nach fünfjähriger Pause melden sich One Hour Hell, 2007 aus den Ruinen von Oxide hervorgegangen, wieder zurück. Die vergleichsweise lange Wartezeit lässt sich durch zwei Faktoren erklären. Einerseits gab es abermals Umwälzungen im Line-up – Ludvig Ågren Hertz wechselte an die zweite Gitarre, nach diversen Umwälzungen stieß Teddy Möller am Bass hinzu – zudem änderte sich der Sound ein wenig. Aus dem einstigen Death-Thrash-Gebräu wurde melodisch angehauchter, infernaler Death Metal mit technischer Aggression und Black-Metal-Note. „Voidwalker“ hat somit etwas von einem Neustart.

Tatsächlich funktioniert der Umstieg, scheint dem schwedischen Quintett sogar deutlich besser zu bekommen. Ein mächtiger Stomper wie „Exit“ bringt den erfrischenden Wahnsinn sauber auf den Punkt. Melodischer Death Metal kollidert mit wütenden Growls und Squeals sowie einem Hauch von Black Metal. Der Sechsminüter erhebt Ansprüche, zur Überhymne zu mutieren, nimmt zwischenzeitlich sogar leicht martialische Züge an und wächst mit feiner Tempoverschärfung, durchdringenden Vocals und wütendem Groove immer weiter an.

Geschickt spielen One Hour Hell mit Härte und Emotionen. Das gelingt vor allem dem abschließenden „Drivkraft“ prima. Packender Klargesang und wütendes Drum-Gewitter erinnern sogar ein wenig an Borknagar, dann ebbt der Song langsam ab. Knüppelharte Exkurse Marke „Within“ funktionieren ebenso gut. Hier winken unter anderem Loch Vostok vorbei, wenn technisch anspruchsvolle Riffs und Tempowechsel das Arrangement erschüttern, zum Zittern und Beben bringen. Mit der düsteren Frontalattacke „Empty Eyes“ schafft das Quintett schließlich die Verbindung zu den letzten Alben und den neuen, etwas schwarzmetallischeren Sounds.

Musikalische Mauern sind dazu da, mit Anlauf eingerissen zu werden. One Hour Hell halten nichts von Limits und machen lieber alles anders. „Voidwalker“ wirkt erfrischend und verpasst dem Sound der Band einen wichtigen Tritt in den Allerwertesten. Packende Melodien und hymnische Anwandlungen auf der einen, brachiale Wucht und infernale Vokalakrobatik auf der anderen Seite sorgen für ein kompaktes, kurzweiliges Werk mit eindrucksvollem Growerfaktor. Die Schweden machen auf ihrer neuen Platte alles richtig und bewegen sich in anständige Gefilde. Auf dass man sich nun endlich stabilisieren kann.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.09.2019
Erhältlich über: ViciSolum Productions / Sound Pollution (Rough Trade)

Facebook: www.facebook.com/onehourhell

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Category: Magazin, Reviews

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