Orange Goblin – The Wolf Bites Back

| 11. Juni 2018 | 0 Comments
Orange Goblin

(c) Timothy Brennan

Zeit war für Orange Goblin immer schon ein fließender Begriff. Schnellschüsse haben bei den britischen Stoner- und Heavy-Granden keine Chance, es darf schon mal etwas abgehangen sein und länger dauern. So ließ man sich stolze vier Jahre für einen Nachfolger von „Back From The Abyss“ Zeit, was sich allerdings gelohnt hat. „The Wolf Bites Back“ trifft ins Schwarze; Kunststück, schließlich handelt es sich hierbei wohl um das musikalisch wie textlich finsterste Album der Band.

Zombie-Biker-Gangs, die Hexen von Salem, buddhistische Krieger und Alien-Serienmörder – Ben Ward hat sich ein paar kuriose Themen ausgesucht. Diese Schrulligkeit macht Orange Goblin allerdings sympathisch, gerade wenn sie, quasi im Vorbeigehen, noch großartige Riffs aus dem Ärmel schütteln. Bereits der kurze, knackige Opener „Sons Of Salem“ räumt mit wachsender Begeisterung ab – heavy, lärmend, angenehm hässlich und doch so schön kurzweilig. In direkter Folge nimmt sich der Titelsong „The Wolf Bites Back“ ein wenig zurück, setzt stattdessen auf Gitarrenmagie, Groove und beinahe bleierne Heavyness.

Natürlich bleiben die Briten für kleinere Überraschungen gut. So konnte Phil Campbell für zwei Songs gewonnen werden und auch eine Prise Punk verirrt sich auf das neue Album: „Suicide Division“ geht zwei Minuten lang steil, prügelt sich durch bärbeißige Heavyness und wagt den Pogo. In „Swords Of Fire“ lassen Orange Gobin schließlich richtig schön düstere Gitarrenwände vom Stapel, selbst Ward klingt ordentlich evil. Mit dem abschließenden „Zeitgeist“ driftet das Quartett sogar in klassischere Metal-Gefilde ab und lässt für kurze Momente zweistimmige Leads erklingen. Pommesgabel in die Luft!

Natürlich kann man sich, wie bei so ziemlich allen Alben der Band, herrlich darüber streiten, wie originell das Ganze klingt. „The Wolf Bites Back“ umgeht eventuelle Konfliktherde ganz lässig und rockt locker-flockig von der Leber weg. Es dröhnt und spuckt an allen Ecken und Ende, die Gitarren wirken heavy und finster, dazu singt sich Ward abermals die Seele aus dem Leib. Bei Orange Goblin weiß man eben, was man bekommt: Qualität pur.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.06.2018
Erhältlich über: Candlelight Records / Spinefarm Records (Universal Music)

Website: www.orangegoblinofficial.com
Facebook: www.facebook.com/orangegoblinofficial

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Category: Magazin, Reviews

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