King Zog – King Zog

| 28. August 2017 | 0 Comments
King Zog

(c) King Zog

Eigentlich sollte man meinen, dass die Doom-Historie ein halbes Jahrhundert (!) nach Black Sabbath mittlerweile ausschöpfend behandelt worden wäre. Tatsächlich sind keine wirklich neuen Facetten von King Zog zu erwarten. Das Quartett aus Perth an der australischen Westküste bemüht sich um rifflastige Klänge mit dickem Stoner-Einschlag und liefert damit durchaus Vertrautes. Macht aber nichts, denn der schlicht „King Zog“ betitelte Einstand unterhält dennoch.

King Zog verstehen sich vornehmlich als Live-Band, und so verwundert es kaum, dass die zehn Songs ihres Debüts nach Bühnen-Spontanität klingen – direkt, schweißtreibend und ungeschönt. „Lost At Sea“ eröffnet den Reigen mit einem verdammt langen Intro, gemächlichem Midtempo-Groove und einem feinen Hauch von Melodie. Ahab treffen auf frühe Soundgarden, bevor „Man-Sized Rotisserie“ schließlich ein wenig abhebt und einen mächtigen Mastodon-Chorus vom Stapel lässt. Dezentes Pop-Appeal scheint den Australiern ohnehin nicht fremd zu sein, was sie gleich noch eine Spur sympathischer macht.

In ähnlicher Gangart gestaltet sich auch der Rest der Platte – mal mehr, mal weniger zwingend. Ein „Witchsmoker“ mit seinem, pardon, leicht verrauchten Mittelteil braucht ein wenig, um so richtig abzuheben, doch die Power des Sechsminüters liegt tatsächlich in seinem kompromisslosen Midtempo-Sound. „Temple’s Temple“ pendelt hingegen zwischen verschrobenem Humor, einem Hauch von Doom-Hymne und ausladender, beinahe proggiger Saitenhexerei, während das passend betitelte „Fuck Island“ mit mörderischem Groove nicht nur durch Mark und Bein fährt.

Natürlich dauert es eine ganze Weile, bis „King Zog“ seine volle Strahlkraft entfaltet, und doch macht das Debüt der gleichnamigen australischen Band richtig Laune. Bei allen dicken Riffs und schweren Grooves darf der ungewöhnliche, durchaus charmante Humor des Quartetts auf keinen Fall unter den Tisch fallen. Man muss sich die zehn Songs etwas öfter zu Gemüte führen, um das kuriose Konvolut einigermaßen zu erfassen. King Zog belohnen die Aufmerksamkeit mit herrlichen kleinen Songperlen, die ohne Frage zu höheren Weihen berufen sind.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.08.2017
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/marchkingzog

Teile diesen Artikel

Tags: , , , ,

Category: Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES