Phlefonyaar – Septic, Bitter And Hardbitten

(c) Cavernous Records
Ungewöhnlicher Name, dicker Sound: Phlefonyaar ist einer jener Stämme, die den Fluss Phlegethon in der Unterwelt der griechischen Mythologie besiedelen – und zugleich Name eines britischen Duos, dessen Doom- / Sludge-Gebräu an Wucht und Intensität kaum zu überbieten ist. Bereits 1996 gegründet, erscheint nach zig Demos und Kleinformaten mit „Septic, Bitter And Hardbitten“ nun ihr erst zweites Album, und das bringt ordentlich Biss und Power mit.
Während sich das kurze Intro offensiv bei „Dream On“ von Depeche Mode bedient, packt „Temple Bells After Midnight“ nach einer weiteren Minute zum Auftunen jenes dicke, massive Bassgewitter aus, das sich wie ein roter Faden durch dieses Album zieht. So laut, wuchtig und dröhnend ist aktuell sonst kaum jemand. Stets an der Tür zu Drone-Wucht kratzend, tankt sich das Duo durch diesen Aufgalopp. Heisere, halb geschriene Vocals und Riff-Minimalismus lassen gleichermaßen zähe wie eindrucksvolle fünf Minuten entstehen.
In dieser Gangart schreitet auch die restliche Platte voran. Ein „Nuthin‘ But Whimsy“ scheint zunächst zwischen Basslauf und zischenden Soundeffekten festzuhängen, packt nach einer weiteren Minute schließlich doch noch den unwahrscheinlich langsamen Höllengroove aus, der so etwas wie ein Markenzeichen des Duos ist. Im abschließenden „Follow The Scent Of Woes“ erhöhen Phlefonyaar das Tempo etwas und lassen kurze Thrash-Attacken durch das ansonsten statische Arrangement fahren – ein faszinierender potentieller Ausblick auf künftige Großtaten.
„Septic, Bitter And Hardbitten“ ist, ohne Frage, nur für Fans dieses schwerfälligen wie wuchtigen Sounds geeignet. Mit mächtigem Drone-Einschlag und bis zur Unkenntlichkeit tiefer gestimmten Gitarren bewaffnet, überschreiten Phlefonyaar wiederholt Grenzen der Heavyness. Ihr zweites Album ist nichts für schwache Nerven, perfekt gegen Katerstimmung geeignet und zugleich die wohl wuchtigste Platte der letzten Jahre.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 14.04.2017
Erhältlich über: Cavernous Records (UK-Import)
Facebook: www.facebook.com/Phlefonyaar
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