We Blame The Empire – These Waves Won’t Take Me

| 18. Januar 2017 | 0 Comments
We Blame The Empire

(c) Manuel Bader

Vom heißen Scheiß über das hässliche Stiefkind bis zum Evergreen mit Nostalgie-Faktor: Gevatter Metalcore machte über die letzten beiden Jahrzehnte eine höchst spannende Entwicklung mit und rehabilitierte sich in jüngerer Vergangenheit fast vollständig. Neben alten Recken gibt der Genre-Nachwuchs ordentlich Gas. Bestes Beispiel dafür: We Blame The Empire aus Vöcklabruck. Erst 2014 gegründet, sorgte das Quartett mit einigen Singles für Rauschen im Pit und präsentiert nun das Debütalbum „These Waves Won’t Take Me“ in Eigenregie.

„When The Leaves Turn Red“ war 2015 das musikalische Startsignal für die Oberösterreicher und hat es natürlich auch auf ihren Full-Length-Einstand geschafft. Zwischen den balladesken Keyboard-Einlagen und den wütenden Shouts in den Strophen stecken We Blame The Empire sogleich ihr ganzes Spektrum ab. Im Refrain ist Brian Pearl von Marrok zu hören, dessen Klargesang zum sprichwörtlichen Sahnehäubchen auf diesem Track mutiert. Die beigepackte akustische Version („WTLTR“) zeugt von großer Musikalität und bringt ein wenig Lagerfeuer-Stimmung mit.

Pearl ist nicht der einzige Gast auf dieser Platte. Chris „VokillCovers“ Breetzi (Kill The Lycan, Manège Noir) reitet wie die eierlegende Wollmilchsau über das sympathisch-brachiale „Asylum“. Auch hier taucht im Auge des Sturms der erwartete eingängige Refrain auf – ein wiederkehrendes Leitmotiv auf „These Waves Won’t Take Me“. We Blame The Empire brauchen allerdings keine Gäste, um abzuräumen. Mit „The Last Tide“, „Broken Home“, dem furiosen Opener „Aim The Truth“ und „Skylines“ haben es gleich mehrere Ohrwürmer auf das Debüt geschafft.

Zugegeben, ein wenig Reißbrett-Bauweise hat sich eingeschlichen, aber das lässt sich bei Metalcore kaum vermeiden. Wütende Strophen, eingängiger Refrain, Breakdown und großes Finale – auch „These Waves Won’t Take Me“ setzt wiederholt auf dieses Muster und macht dennoch ordentlich Laune. Starkes Songwriting, packende Stimmen sowie ein gesundes Maß an Variation und Eigenständigkeit – darunter Keyboards und Acoustic-Einlagen – sorgen wiederholt für Gänsehaut, Nackenschmerzen und große Momente. We Blame The Empire zeigen sich bereits auf ihrem Erstling in Top-Form und sagen den heimischen Metalcore-Granden den Kampf an.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 21.01.2017
Erhältlich über: Eigenvertrieb

Website: www.wbteofficial.com
Facebook: www.facebook.com/weblametheempire

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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