Kill The Lycan – Avalanche

| 4. Juli 2011 | 0 Comments

Kill The Lycan

Altes Griechenland? Melancholie-Verständnis? „Underworld“? Wie Kill The Lycan auf ihren Namen und damit die Lykaner gekommen sind, ist nicht genau überliefert. Bekannt ist hingegen, dass die fünf Wiener als die wohl erste Metalcore-Boyband der Welt gilt und die Backstreet Boys als Vorbilder empfindet. Klingt komisch, ist aber so. Wesentlich humorloser ist hingegen ihre EP „Avalanche“, die ein wenig in Richtung Parkway Drive und August Burns Red abzielt. Auch ohne Management-Plan von Lou Pearlman.

Gänzlich in Eigenregie produziert, wirkt die EP überraschend druckvoll und kann auch ohne die entsprechende Bass-Präsenz überzeugen – die Tiefen fehlen für den vollendeten Wumms. Auch das Songwriting wirkt durchaus souverän: „Rise Up“ macht von der ersten Sekunde an ordentlich Druck und meistert selbst die schwierige Hürde ‚Klargesang‘ problemlos – gutes Stimmvolumen, sehr amerikanisch im Abgang. „Fading Memories“ setzt noch einen drauf mit einem fiesen Breakdown. Ein Hauch von Deathcore steht neben einem verdammt poppigen Refrain. „Horizon“ spielt in einer ähnlichen Liga, gibt sich wesentlich direkter und aggressiver, ja geradezu professionell. Man meint es hier mit echten Veteranen zu tun zu haben, mit alten US-Szene-Hasen.

Was Kill The Lycan noch fehlt, ist der Mut zum eigenen Sound. Melodischer Metalcore ist keineswegs selten, die Songs „After Dawn“ und „A Thing Called Change“ (mit einem Gastauftritt von Marroks Brian Pearl) sind zwar grundsolide, brechen aber kaum aus der gängigen Genre-Formel aus. In Richtung Album sollten die Wiener mehr wagen, egal ob knüppelhart oder balladesk. Das soll jedoch keineswegs die Leistung auf „Avalanche“ schmälern – starke EP, ansprechendes Songwriting, packende Produktion, hervorragender Klargesang. Mit dem nötigen Feinschliff und mehr Mut zum unkontrollierten Wahnsinn könnten die Herren problemlos mit den eingangs erwähnten US-Kollegen mithalten. Hier bahnt sich Großes an.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 02.07.2011
Erhätlich über: Eigenvertrieb

Facebook: www.facebook.com/killthelycan
Myspace: www.myspace.com/killthelycan

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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