Crowbar – The Serpent Only Lies

| 24. Oktober 2016 | 0 Comments
Crowbar

(c) Jimmy Hubbard

Wer über ein Vierteljahrhundert nach Bandgründung mit ungebrochener Intensität voranschreitet und in einem Genre, das einst miterfunden wurde, konstant neue Maßstäbe setzt, hat Bewunderung verdient. Crowbar scheinen, nach einer kleinen Dürrephase, mit dem Alter stärker zu werden und erinnerten bereits mit ihrem Jubiläumsalbum „Symmetry In Black“ an die kreative Hochphase um den Jahrtausendwechsel herum. „The Serpent Only Lies“ knüpft nahtlos daran an.

Kleinere Überraschungen muss man schon mit der Lupe suchen. Der Klargesang im Refrain des Titelsongs „The Serpent Only Lies“ fällt definitiv in diese Kategorie. Gesang ist freilich nichts Neues im Crowbar-Duktus, wurde aber selten so gewinnbringend wie hier eingesetzt, wenn er sich aus dem wuchtigen, zackigen Sludge-Chaos erhebt und den Song für ein melodisches Doom-Manifest ausbremst. Entsprechende ätherische Anleihen weist auch ein „Surviving The Abyss“ auf, auch wenn es in dieser Hommage an die Behäbigkeit insgesamt nur kurze Fragmente in einem Meer aus Wucht und Dynamik bleiben.

Natürlich regieren vertraute Töne: der wütende und doch so melodische Doom von „Song Of The Dunes“ mit klassischem Gitarrensolo, die beißende Wut von „Plasmic And Pure“, das intensive und leicht schiefe „Embrace The Light“. Der Opener „Falling While Rising“ fasst das Album aber wohl am besten zusammen mit immer wieder angedeuteten Attacken und aufgedoppelter Geschwindigkeit, rund um manische Langsamkeit und entstellte Melodik arrangiert.

Wahrlich, was Crowbar auf „The Serpent Only Lies“ unternehmen, ist alles andere als neu, wohl aber unterhaltsam. Hier agiert eine Band, die wie kaum eine andere ihren Sound kennt und diesen vollends auszureizen weiß. Schnell und langsam, hart und gemächlich, eingängig und brachial – bei den Sludge-Urvätern ist alles mit dabei. Seit seinem Ausstieg bei Down scheint sich Kirk Windstein musikalisch wohlzufühlen, wiewohl so mancher Track auch den NOLA-Veteranen gut zu Gesicht gestanden hätte.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.10.2016
Erhältlich über: Steamhammer (SPV)

Facebook: www.facebook.com/crowbarmusic

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Category: Magazin, Reviews

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