Cardinal Wyrm – Cast Away Souls

| 21. Oktober 2016 | 0 Comments
Cardinal Wyrm

(c) Svart Records

Cardinal Wyrm haben keine Zeit zu verschwenden und bereits einen Nachfolger des im vergangenen Jahr erschienenen „Black Hole Gods“ am Start. Das ist für Doom-Verhältnisse durchaus ungewohnt, wohl aber willkommen. Das Trio aus Kalifornien stellt gleichzeitig Neuzugang Leila Abdul-Rauf vor, unter anderem bei Hammers Of Misfortune aktiv und früher Teil von Amber Asylum. Die gemeinsame Platte „Cast Away Souls“ unterhält mit süffigen Westentaschen-Epen und kleinen Ausflügen in metallische Extreme.

Bestes Beispiel dafür ist „Grave Passage“, das sich musikalisch zwar fast durchgehend in wuchtigen, doomigen Gefilden abspielt, gleichzeitig aber auch fieses Black-Metal-Gekeife zulässt und dieses rund um Pranjel Tiwaris kraftvollen, leicht entrückten Gesang stellt. Auf Albumlänge gesehen, bleibt diese Episode zwar kurioser Nebenschauplatz, zeigt sich aber ebenso bezeichnend für die leicht schrägen Untertöne dieser Platte. Wenn im Rausschmeißer „After The Dry Years“ quengelige, schiefe Backings auftauchen, hat das zwar Methode, hilft dem insgesamt eine Spur zu braven Songs aber keineswegs auf die Sprünge.

Die Standouts dieses Albums haben sich zu diesem Zeitpunkt schon längst abgespielt. „Soul Devouring Fog“ mit monolithischen elf Minuten Spielzeit lässt bei aller Länge keine zähen Momente auftreten und schreitet – abermals leicht schräg und extrem, dennoch mit klassischen Doom-Mustern ausgestattet – konsequent voran. Der clevere, monumentale Opener „Silver Eminence“ erinnert in den zäheren Passagen an Griftegård, wechselt ebenso gerne in den zweiten und dritten Gang und deutet so etwas wie Uptempo-Doom an – angenehm anders und unterhaltsam.

Zwar kann „Cast Away Souls“ das hohe Niveau der Mini-Monster nicht durchgehend halten, Underground-Doom-Fans dürften hieran aber ihre helle Freude haben. Die etwas ranzige Produktion erinnert ein wenig an die Anfänge des Genres und geht zuweilen ein wenig zulasten des Songwritings, transportiert aber wiederum einen nicht zu verhehlenden Charme der alten Schule. Mit ihren extremen und schrägen Ausflügen machen sich Cardinal Wyrm nicht nur Freude, doch ihr Hang zum Anderssein hat Methode und lässt so manches finsteres Highlight durchscheinen.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 28.10.2016
Erhältlich über: Svart Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/Cardinal-Wyrm-157603967620024

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Category: Magazin, Reviews

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