Ringworm – Snake Church

| 25. Juli 2016 | 0 Comments
Ringworm

(c) Andrew Wells

Mit Fug und Recht dürfen, nein, müssen Ringworm als Veteranen bezeichnet werden. Bereits 1991 wurde die Band um Frontmann The Human Furnace gegründet und ließ sich selbst von einer kleinen Auszeit in der Frühphase ihrer Karriere nicht aus der Bahn werfen. Seit dem Wechsel zu Relapse vor zwei Jahren wirkt der Mix aus Hardcore und Metal noch eine Spur brachialer und pointierter. Das mittlerweile achte Studioalbum „Snake Church“ haut gewohnt furios auf die Kacke.

Zwischen Brechstangen-Sprint und Mördergroove fühlen sich die US-Amerikaner hörbar wohl. Zweiteres Faible leben sie unter anderem in „Shades Of Blue“, das mit seinem dicken Riff und der generell manisch angelegten Gitarrenarbeit sogar einen Hauch von Sludge in den Sound einfließen lässt und in seiner gezielten, brutalen Behäbigkeit geradezu Angst und Bange macht. Wenn im direkten Anschluss „Innocent Blood“ das Tempo anzieht und metallischen Hardcore durch die Boxen drückt, der so auch vor ein oder zwei Jahrzehnten herrlich funktioniert hat, wird die Ursuppe des Metalcore neben Street-Cred vom Feinsten gestellt.

In dieser Gangart geht es weiter, auch wenn die Groove-Bomben selten sind. Viel typischer sind Haudrauf-Husarenritte mit manischen, metallischen Riffs und feinen Soli. „Believer“, das angethrashte „Brotherhood Of The Midnight Sun“ und das schrille „Angel Of War“ passen perfekt in dieses Bild. Der eröffnende Titeltrack hingegen greift diese Herangehensweise konsequent auf, setzt kleine und größere Zäsuren, und wirkt in seiner Gesamtheit dennoch wie ein einziger gewaltiger Rundumschlag.

Überraschungen bleiben zwar aus, doch die schiere Power, mit der Ringworm ihr neues Album aus den Boxen pressen, macht unheimlich Laune. „Snake Church“ ist heavy, bösartig und verdamt schlecht gelaunt – die perfekten Zutaten für Hardcore, Metal und ein wenig Sludgecore. Den einstigen Underground-Heroen aus Cleveland haftet eine gewisse Routine an, die auf unterhaltsame Weise mit Spielfreude kollidert. Gekonnt und gewollt, so muss das.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.07.2016
Erhältlich über: Relapse Records (Rough Trade)

Facebook: www.facebook.com/Ringworm13

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Category: Magazin, Reviews

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