Heads. – Heads.

| 6. Mai 2015 | 0 Comments
Heads.

(c) This Charming Man Records

Heads. sind ein echtes Kollektivprojekt bzw. ein The Ocean Collective-Projekt. Die drei Musiker aus Australien, Hamburg und dem Saarland stammen aus dem ungefähren Umfeld der Post-Metal-Giganten und zelebrieren in ihrem Berliner Proberaum eine infernale Mischung aus Noise Rock und 90s-Düsternis. Aufgenommen von Jonathan Nido (Coilguns) und gemastert von Magnus Lindberg (Cult Of Luna), steht das unter prominenter Ägide entstandende Debüt „Heads.“ nun zum Abgreifen bereit.

Bei diesen 28 Minuten von einem Album zu sprechen, ist freilich etwas kühn, letztlich auch an der Sache vorbei. Was sich in dieser kurzen Zeit abspielt, gibt bereits ausreichend Rätsel auf. Heads. ließen sich hörbar von der düsteren Seite der 90er rund um Nick Cave und Black Heart Procession inspirieren, kleiden diese Affinität jedoch in krachende Gitarren und gelegentliche Noise-Eskapaden. Aus diesem Spagat ergeben sich faszinierende, zuweilen gar betörende Momentaufnahmen, die nicht selten wahre Größe demonstrieren.

Vielleicht der Überflieger dieser kurzweiligen Platte ist „Black River“, das sich eine Halbzeit lang wie eine Noir-Prozession hört, dann aber schließlich laute, lärmende Gitarren und eine nicht minder krachende Rhythmusabteilung zulässt, und dabei stets geschmackvoll in einer Art Midtempo-Bereich schrubbt. Ed Frasers Vocals sind nur selten so ausdrucksstark und berührend wie hier.

Damit sei aber keineswegs gesagt, das übrige Material wäre schlecht. Einzig bleibt die Suche nach einem weiteren besonderen Moment nicht von Erfolg gekrönt, was nun wirklich kein Beinbruch ist. Der manische Psychoterror des sich mehrfach entladenden „A Mural Is Worth A Thousand Words“ geht ebenso an die Substanz wie das nach einem Mike Patton-Nebenprojekt riechende „Skrew“ oder das herrlich aggressive, dabei aber furchtbar behäbige Finale „The Voynich Manuscript“.

In aller Kürze verleihen Heads. ihrem eponymen Debüt jene faszinierende, begeisternde Würze, die den Geist der düsteren 90s-Rock-Seite gar vortrefflich einsammelt und zu keiner Zeit langweilt. Von dieser Mischung aus bleierner Bedeutungsschwere und explosiver Manie kriegt man so schnell nicht genug.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 08.05.2015
Erhätlich über: This Charming Man Records (Cargo Records)

Website: www.headsnoise.com
Facebook: www.facebook.com/headsporn

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Category: Magazin, Reviews

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