Collapse Under The Empire – Sacrifice & Isolation
Vollmundig hatten Collapse Under The Empire in Folge der Veröffentlichung von „Shoulders & Giants“ im Oktober 2011 den zweiten Teil des Konzeptalbums für das Folgejahr angekündigt. Dass sich dieses letztlich ca. zwei Jahre verspäten sollte, lag keineswegs an mangelnder Kreativität. Im Gegenteil: Das instrumentale Post Rock-Duo gründete in der Zwischenzeit ein eigenes Label, veröffentlichte das anspruchsvolle, experimentelle Album „Fragments Of A Prayer“ und das schwer verdauliche „The Silent Cry“. Dieses Erweitern des musikalischen Horizontes ist auf „Sacrifice & Isolation“, eben jenem Abschluss des Konzept-Zweiteilers, an jeder Ecke hör- und greifbar.
Dass auf dieser Platte nicht alles seinen erwarteten Gang gehen würde, sollte keine große Überraschung sein. Nicht nur, dass eben jenes Mini-Album „The Silent Cry“ unerwartet schwierig war, das vorab ausgekoppelte „Stairs To The Redemption“ zeugte überdies von intensivierter Düsternis und zunehmender, wenngleich hier noch verhältnismäßig spärlich eingesetzter Elektronik. Der späte Ausbruch fällt dafür um so heftiger, geradezu metallisch aus und hat durchaus kathartische Wirkung. Mit Synthis, apokalyptischen Drum-Patterns und unterkühlter Atmosphäre wurde mittlerweile eine weitere, durchaus anspruchsvolle Dimension gefunden, die brodelnden, bestimmten Tracks wie „A Broken Silence“ zusätzlichen Tiefgang verleiht, wohl aber mit gängigen Post Rock-Strukturen auf keineswegs einfache Art und Weise bricht.
An die prägnanten Synthis von „Light In The Distance“ und „What The Heart Craves For“ muss man sich freilich erst gewöhnen, was mit Anlaufschwierigkeiten, erst nach mehreren Durchläufen geschieht. Der Weg ist weit, wird allerdings durch vergleichsweise ‚konventionelle‘ Giganten erleichtert. Zwar beginnt der Opener „Sacrifice“ mit seinen acht Minuten Spielzeit durchaus unterkühlt und elektronisch, doch damit wird man letztlich auf eine falsche Fährte geführt. Mehrmals, in wechselnden Intensitäten explodiert dieses Monster förmlich, bildet gemeinsam mit „Isolation“ und dem beklemmenden „Massif“ das beste Eröffnungstrio der bisherigen Bandgeschichte.
Letztlich vermag „Sacrifice & Isolation“ nicht ganz an seinen ersten Teil sowie das unwirkliche „Fragments Of A Prayer“ heranzukommen. Dafür zündet gerade die zweite Hälfte des Albums zu schwer, auch wenn sich der durchaus beschwerliche Weg im finalen „The Path“ lohnt. Hier kommen sämtliche neuen und klassischen Elemente in sechs Minuten zusammen, und bieten einen reizvollen Ausblick auf die mögliche Zukunft von Collapse Under The Empire. Auch wenn es sich hierbei um keinen weiteren Klassiker handeln sollte, so beschwert man sich freilich auf höchstem Niveau. Im instrumentalen Post Rock-Sektor mischen Chris Burda und Martin Grimm international weiterhin ganz oben mit.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 23.05.2014
Erhätlich über: Finaltune Records (Broken Silence)
Website: www.collapseundertheempire.com
Facebook: www.facebook.com/collapseundertheempire
Letzte Kommentare